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Die Dunkelgräfin

Zusammengestellt von Ines Schwamm

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1755-1789   Marie Antoinette, von Geburt bis zur Revolution

1789 -1795 Madame Royale, das Leben in Haft

1795  Die Vertauschungstheorie

1795 -1807
Die Reise der Madame Royale bis zur Ankunft in Hildburghausen

1807 -1845
Das Leben des Dunkelgrafenpaares bis zu seinem Tode

1795 -1851
Das Leben der Herzogin von Angoulême


Das Herz des Dauphin

Die Geheimnisvollen im Schlosse

Dunkelgräfin


Auszüge aus: Kluge,Kurt (Novelle).-Reprint. Herausgegeben von Clemens Richter. Salier Verlag Leipzig und Hildburghausen, 2012, Seiten VII-XIX

Aus dem Leben der Dunkelgräfin
( Marie Therese Charlotte von Frankreich)

von Helga Rühle von Lilienstern und Hans-Jürgen Salier

Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789, dem Beginn der Französischen Revolution, wird die größte politische Umwälzung in der Geschichte Europas eingeläutet. Das verschwenderische absolutistische Königtum, Missernten und Teuerungen belasten das Leben des Volkes unerträglich. Das sich dynamisch entwickelnde Bürgertum und die Ideen der Aufklärung setzen sich allmählich opferreich durch. Der historisch überlebte feudalabsolutistische Ständestaat wird abgeschafft, die Menschenrechte spielen dabei eine dominierende Rolle.
Mit diesen einschneidenden Ereignissen wird der glücklichen und behüteten Kindheit der 1778 geborenen Marie Theres Charlotte von Frankreich ein jähes Ende gesetzt. Die Menschen hoffen auf Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Tausende Menschenleben enden jedoch nach der weiteren Radikalisierung der Revolution auf der Guillotine. Dieses Schicksal ereilt auch ihre Eltern, König Ludwig XVI. und Marie Antoinette, Tochter der habsburgischen Kaiserin Maria Theresia.
Für die vierzehnjährige Madame Royale beginnt ein langer Leidensweg. Sie ist wie viele ihrer Familienmitglieder und Freunde Gefangene im Pariser Staatsgefängnis, dem Temple, isoliert von den Mithäftlingen und der Außenwelt. Ihren Wächtern ist sie recht- und schutzlos ausgeliefert. Die königlicheFamilie wird terrorisiert und gedemütigt. Der geliebte jüngere Bruder, der Dauphin Louis Charles, stirbt 1795 unter den Haftstrapazen. Die jugendliche Prinzessin wird vermutlich von ihren Wächtern vergewaltigt und von einem Mädchen entbunden. In der weiteren Folge des Geschehens wird sie zur Schachfigur des politischen Intrigantentums. Viel steht auf dem Spiel: die Neuordnung Europas unter dem Einfluss Frankreichs sowie das gewaltige und zu sichernde finanzielle Erbe der Habsburger und der Bourbonen. Macht und Geld sind die Triebkräfte und fordern nicht nur die Königsfamilien heraus. Viele Völker Europas müssen weiter leiden und die größten Lasten in den Koalitionskriegen tragen. Weihnachten 1795, die Terrorherrschaft der Revolution ist überwunden, das Besitzbürgertum hat sich inzwischen als führende Kraft etabliert. Madame Royal wird in dem schweizerischen Grenzstädtchen Hüningen nahe Basel nach langen Verhandlungen der beiden kriegsführenden Mächte gegen französische Kriegsgefangene ausgetauscht und soll ihren habsburgischen Verwandten in Wien übergeben werden. Franz II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, hat längst eigennützig über einen Ehemann für sie nachgedacht. Sein Vetter Erzherzog Karl soll es sein, ganz im Sinne von „bella gerant alii, tu felix Austria nube“ (Kriege mögen andere führen, Du – glückliches Österreich heirate!).
Franz II. sieht nur eine Frage, wie die Madame Royal auf den französischen Königsthron gelangen könne, um selbst seinen Einfluss auf Frankreich zu erhöhen, das habsburgische Erbe zu sichern und auch wieder an Lothringen zu gelangen. Nachweisbar kommt die Prinzessin aber nicht in Wien an. Sie ist ausgetauscht worden gegen Ernestine de Lambriquet, die illegitime Tochter Ludwigs XVI., mit deren sie gemeinsam aufgewachsen und erzogen worden ist. Ihre Halbschwester übernimmt als Herzogin von Angoulême die Rolle der Madame Royale und entwickelt sich zu einer starken Persönlichkeit, nimmt wesentlich Einfluss auf die Geschichte und verhilft den Bourbonen in der Zeit der Restauration wieder auf den Königthron. Mit festen Willen wehrt sie sich gegen die Hochzeitsoptionen der Habsburger und heiratet 1799 ihren Vetter Louis Antoine de Bourbon, den Herzog von Angoulême. Der Vorschlag dieser Liason kommt vom nächstjüngeren Bruder ihres Vater, dem Grafen von Provence, dem späteren König Ludwig XVIII., dessen Politik sie voll unterstützt. Sie tritt entschieden für die Ziele der Bourbonen ein und gegen die Erbschaftsansprüche des Hauses der Habsburger. Über sie hat Napoleon auf Elba resümierend gesagt, sie sei der einzige Mann in der Familie Bourbon. Sie stirbt 1851 auf Schloss Frohsdorf bei Wien und hat ihre letzte Ruhestätte im Franziskanerkloster Kostanjevica in Nova Gorica, im heutigen Slowenien, gefunden, dem Begräbnisort vieler Bourbonen,so auch von König Karl X.. Ihr Testament mit der vermutlichen Lösung des Rätsels, das nach 100 Jahren 1951 geöffnet werden soll, verliert sich angeblich in den Geheimarchiven des Vatikans.
Aufenthaltsorte der eigentlichen Prinzessin sind nach dem Austausch inzwischen nachweisbar, so Schloss Heidegg im Kanton Luzern in der Schweiz, im Elsass oder in Schweinfurt, immer geschützt von Phillip Scharr(e), dem Schweizergardisten des Königs von Frankreich im Offiziersrang. Ab Juli 1799 steht die Königstochter nahezu vier Jahrzehnte unter dem Schutz des aus dem reichen Hause stammenden Holländer Leonardus Cornelius van der Valck, das ihn auch in den folgenden Jahrzehnten seinen aufwendigen Lebenstil mit ermöglicht. Der hoffnungsvolle Akademiker und begeisterte Offizier gerät während des Holland-Feldzugs der Revolutionsarmee in Gefangenschaft nach England. Nach Entlassung aus dem Militärdienst steigt er sehr schnell vom Sekretär zum holländischen Gesandten an der batavischen Botschaft in Paris auf. Er pflegt eine enge Freundschaft zu Claude Rouget de Lisle, dem inzwischen berühmten Verfasser der „Marseillaise“, der ihn vermutlich für den Auftrag zum Schutz der Königstochter in höherem Auftrag motiviert. Van der Valck hat überdies Beziehungen zu mächtigen Politikern, so zu Tallyrand und Lafayette, aber auch zu den Bourbonen. Aus dem begeisterten Anhänger der Revolution ist ein Gegner geworden, ein Legitimist. Die Revolution hat längst ihre Kinder gefressen.
Lang ist die Liste der Aufenthaltsorte von 1799 bis 1807. Bei diesem scheinbar verworrenen Reisestationen in Mitteleuropa handelt es sich gewiss nicht um Tourismus. Nachgewiesen sind u. a.: Jena, Weimar, Gotha, Berlin, das Rheinland, mehrere Aufenthalte in Holland, Frankfurt am Main, Mainz, Heidelberg, Neuwied, Gerlingen, Schloss Solitude, Linz am Rhein, Neustadt, Coburg, Meiningen, Römhild und Themar. Auch ein geheimes Zusammentreffen des Dunkelgrafen mit Zar Alexander in Wien ist bekannt. Ein besonderes Kapitel ist der Aufenthalt des Paares vom Herbst 1803 bis Mitte März 1804 im hohenlohischen Ingelfingen.
Am 7.Februar 1807 trifft das Dunkelgrafenpaar gegen Mitternacht in einer vornehmen Kutsche in Begleitung des betressten Philipp Scharre im Gasthof  „Zum Englischen Hof“ am Markt in Hildburghausen ein. Von den Behörden wird die übliche Kontrolle und die namentliche Notierung der Einreisenden nicht vorgenommen. Die Namen der Reisenden bleiben zunächst unbekannt. Auf Briefköpfen entnimmt man für den Herrn, dass er Vavel de Versay heiße. Die Bezeichnung Dunkelgraf kommt erst nach seinem Tod 1845 auf und der tatsächliche Name Leonardus Cornelius van der Valck nach Erscheinen von Ludwig Bechsteins Roman „Der Dunkelgraf“.
Nur ganz wenige Menschen haben das stets mit einem Schleier verhüllte Gesicht der Madame Royale gesehen. Es soll den in jener Zeit massenhaft in Umlauf befindlichen Kupferstichen der Prinzessin frappierend ähnlich gewesen sein. Nach einem halben Jahr findet das Paar im sogenannten Kavaliershaus am Markt ihre Bleibe. Immer auf Sicherheit bedacht, kommt es im Frühjahr 1808 zum Umzug in das Radefeldsche Haus in der Hildburghäuser Neustadt, dem Hugenottenviertel.
Im Frühherbst 1810 zieht das Paar vermutlich auf Veranlassung von Herzogin Charlotte in das seit 1802 in herzoglichem Besitz befindliche und 1810 an den Hofkommissionär und Senator Johann Carl Andrea und an dessen Sohn vermietete Eishäuser Schloss, zwischen Hildburghausen und Rodach gelegen.
Die Dame verlässt das Schloss nicht, ausgenommen bei ihren Spazierfahrten bzw. später bei Aufenthalten auf dem Hildburghäuser Stadtberg. 1812 kommt es zu ersten indirekten Kontakten des Dunkelgrafen mit der Übermittlung couvertierter Zeitungen und Zeitschriften an den Hofprediger und Ortsgeistlichen Heinrich Kühner in Eishausen. Später werden nahezu täglich und auch mehrmals auf hohem Niveau stehende Korrespondenzen durch eine Botin ausgetauscht. Der Dunkelgraf fordert seine Briefe zurück. Eine innige persönliche und geistige Freundschaft entwickelt sich bis zu Kühners Tod im Jahre 1827.
Die Gefahr für die beiden Einsiedler ist an diesem festen Wohnsitz eher noch größer geworden. Jede ihrer Handlungen und ihre so unbekannte Lebensweise sind für die neugierigen Dorfbewohner endlose Gesprächsthemen sowie Keim neuer Gerüchte über die Geheimnisvollen. Gefahr kann aber auch von Durchreisenden auf dem Wege zur Landesgrenze nach Sachsen-Coburg ausgehen. Der Ortsgeistliche weiß um das Sicherheitsbedürfnis und kann 1814 den Zugang eines russischen Hauptmanns beim Truppendurchzug verhindern.
Napoleon ist besiegt und nach Elba verbannt worden. Nie hat ein Mensch den Kontinent so verändert wie er und beigetragen, ein neues Zeitalter mit zu eröffnen. Der Onkel von Madame Royale hat als Ludwig XVIII. den Königsthron erobert, er lässt sich durch nichts seine Macht entreißen. Niemand darf merken, dass die Herzogin von Angoulême nicht die echte Madame Royale ist. Das Versteckspiel vor den Mächten Europas ist vorbei. Es herrscht bitterer Ernst zwischen den Habsburgern, Bourbonen, dem Zarenreich, auch der Heilige Stuhl spinnt Fäden. Nur so sind die teils absurden Sicherheitsmaßnahmen über Jahrzehnte hinweg zu sehen, auch wenn das Paar dadurch noch auffälliger wirkt. Die Furcht vor einem Attentat ist groß. – Es gibt machtpolitische Gründe und Konstellationen, die eine Rückkehr der Kronerbin an die Macht ausschließen, ferner ist die Psyche der Leidgeprüften sichtlich gestört.
Das schützende Herzogspaar, Friedrich und Charlotte, fürchten ebenfalls um die Entdeckung und damit auch um ihre Existenz. Ihre beiden Söhne Joseph und Georg, die späteren Herzöge von Sachsen-Altenburg müssen einen heiligen Eid aufs Kreuz schwören, niemals zu verraten, wer die Dame auf dem Schloss Eishausen gewesen sei. Vom Eid wissen die ernestinischen Fürstenhäuser und die Würtemberger. Ein solcher Eid ist damals sehr ernst genommen worden.
Das Dunkelgrafenpaar wird von Philipp Scharr und Köchin Johanna Weber versorgt. Botengänger werden außerhalb des Schlosses abgefertigt. Die Haushaltsführung ist – gemessen an der Lebensweise der normalen Städtebürger oder der Dorfbewohner – herrschaftlich; Lebensmittel, Garderobe und Luxusgegenstände werden aus dem In- und Ausland beschafft. Van der Valck betreibt eine umfangreiche internationale Korrespondenz und ist literarisch sehr anspruchsvoll. Er liest der Dame vor allem in Französisch vor. Das Leben spielt sich auf wenigen Quadratmetern im Schloss, in ihrem kleinen gesicherten Grasgarten und mit ihren Katzen und Hunden ab. Für die Region wird der Herr zum wichtigsten Arbeitgeber. Seine Wohltätigkeit ist für das Duodezfürstentum und die Bevölkerung überaus segenreich.
1827 wird der einstige Offizier und Diplomat unter seinem Pseudonym „Vavel de Versay“ mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Hildburghausen geehrt. Ferner kann man davon ausgehen, dass er sehr enge Verbindung zu freimaurerischen Kreisen besessen hat, so auch zur Loge „Karl zum Rautenkranz“ zu Hildburghausen. 1817 stirbt der 73-jährige verschwiegene Diener des Dunkelgrafenpaares Johann Philipp Scharr an Wassersucht. Offiziell hat er mit der Köchin Johanna Weber zwei Kinder. Zeitgenössische Quellen bezweifeln jedoch die Vaterschaft, die auf den Dunkelgrafen hindeutet.
Mit dem schmerzlichen Tod der auch beim Volk beliebten Herzogin Charlotte am 14.Mai 1818, Schwester,  der ihr ein Jahr in den Tod vorangegangenen legendären preußischen Königin Luise, verliert das Paar ihre Beschützerin. Herzog Friedrich stellt am 12.März 1824 dem Dunkelgrafen einen Schutzbrief aus, der 1826 nach Stiftung des neuen Herzogtums Sachsen-Meiningen-Hildburghausen auch von Bernhard II. Erich Freund respektiert wird. Friedrich übernimmt mit dem letzten ernestinischen Teilungsvertrag das Herzogtum Sachsen-Altenburg. Große Teile Sachsen-Hildburghausen kommen an das neu gestiftete Sachsen-Meiningen-Hildburghausen.
Der Dunkelgraf erwirbt in der heutigen Friedrich-Rückert-Straße in Hildburghausen ein stattliches Haus, dazu 1833 auf dem Stadtberg das Berghaus mit dem Grundstück.
1835 entlässt der Dunkelgraf die Köchin, weil sie angeblich ihren Sohn in das nahezu hermetisch abgeriegelte Eishäuser Schloss eingelassen hat. Ein Jahr darauf wird die für van der Valck in Diensten stehende Frau Schmidt erstmals zur erkrankten Dame ins Schloss gerufen. Seit 1817 hat sie nahezu täglich die Dunkelgräfin morgens in den Garten geführt, ohne dass sie ihr Gesicht sehen durfte. Es ist überliefert, dass sie die gesundheitlich und vor allem seelisch leidende Dunkelgräfin bis zum Tode gepflegt habe. Bis zu ihrem eigenen Ableben 1843 hat sie das Schloss nie verlassen.
Am 25. November 1837 verstirbt die Dunkelgräfin in Eishausen und wird drei Tage später morgens um 6 Uhr auf dem Stadtberg nahe Hildburghausen ohne den Dunkelgrafen und ohne geistlichen Beistand in einem namenlosen Grab auf der obersten Terrasse ihres Lieblingsaufenthaltsortes beigesetzt. Unter den Arkaden des Hauses wird zuvor der Sarg auf Anordnung des Dunkelgrafen vom Diener Schmidt kurz geöffnet, spricht der Totengräber am Grab ein Vaterunser. – Van der Valck verweigert jegliche Auskünfte zur Dame, er soll aber gesagt haben: „Keine Macht der Erde soll mir mein Geheimnis entreißen, ich nehme es mit ins Grab!“ Die Kirchengemeinde verlangt eine Legitimation, die Mission van der Valck gerät damit in Gefahr. Der Dunkelgraf verhandelt mit Konsistorialrat Dr. Carl Ludwig Nonne und übergibt ihm einen Zettel mit der Notitz: „Sophia Botta. Ledig. Bürgerlichen Standes, aus Westfalen, 58 Jahre alt.“
Ein halbes später stirbt der geniale einflussreiche französische Staatsmann und Außenminister Charles Maurice Talleyrand. Auch er weiß um das Geheimnis der Madame Royale. Der Dunkelgraf soll gesagt haben, dass er in die Welt zurückgekehrt wäre, wenn ein Mann früher gestorben sei. Gemeint ist niemand anders als Talleyrand, der seinerzeit den französischen Pass des Dunkelgrafen eigenhändig unterzeichnet hat.
Um 1838 will der Dunkelgraf das Land verlassen. Sein Haus auf dem Stadtberg schenkt er seinem Diener Simon Schmidt. Bis zu seinem Tod am 8.April 1845 verlässt der knapp achtzigjährige Leonardus van der Valck das Schloss nicht mehr. Auf dem Eishäuser Friedhof wird er neben dem Grab von Heinrich Kühner beigesetzt, dem die Königin Theres von Bayern aus Dankbarkeit zu ihrem Lehrer und Erzieher ein für ländliche Verhältnisse gewaltiges Grabmonument hat errichten lassen.
Bei Brockhaus in Leipzig erschien 1852 anonym Dr. Karl Kühners Schrift „Die Geheimnisvollen im Schlosse von Eishausen“ in der Reihe „Geheime Geschichten und rätselhafte Menschen“. Es handelt sich um die ernsthafte Quelle zur „Dunkelgarfenforschung“. Es folgt ein weltweiter Reigen Hunderter Publikationen, mehr oder weniger seriöser Forschungsarbeiten sowie skurriler und phantasievoller Varianten, vor allem Romanciers in vielen Ländern der Welt finden im Thema Sujets für ihre Werke. – Es sind begeisterte Hobbyhistoriker gewesen, die den Fall immer wieder ernsthaft an die Öffentlichkeit gebracht und Interesse wachgehalten haben. – Die beiden Autoren merken kritisch an, dass aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften kein nennenswerter Widerstand gegen die Vertauschungstheorie gekommen ist. Im Gegenteil: Nach der 2008 erschienen Arbeit „Das große Geheimnis von Hildburghausen“ der beiden Autoren nimmt die Publikationtätigkeit wieder zu, ohne dass es zu einem tatsächlichen wissenschaftlichen Meinungsstreit hgekommen ist. Die Vertauschungstheorie mit ihrer langen Traditionslinie ist nie ernsthaft widerlegt worden, weil sich die Fachwissenschaftler vor der Thematik gescheut haben.
Bastian Salier schrieb im Vorwort in „Das große Geheimnis von Hildburghausen“: „und es gibt noch eine dritte Fraktion….: Jene, die eine Aufklärung verhindern möchten, weil sie das Ergebnis fürchten, aus welchem Grund auch immer. Manche möchten nur den wunderbaren Mythos erhalten, der natürlich auch die Orte des Geschehens in interssanterem Licht erscheinen lässt. Andere sind sich der Tragweite sehr bewusst, die ein eindeutiger Beweis mit sich brächte: Er würde Teile der europäischen Geschichte nach 1795 möglicherweise in ein ganz anderes Licht tauchen, denn die wichtigsten europäischen Herrscherhäuser und auch der Vatikan sind in diesem Fall meist unrühmlich verstrickt. Warum sonst sollten sich Generationen von Herrschern so große Mühe gegeben haben, die Identität zweier Personen selbst nach deren Tod zu vertuschen, wenn es sich nicht um außergewöhnlich wichtige Persönlichkeiten gehandelt hätte?“
Unseren Report von 2008 „Auf den Spuren der Dunkelgräfin haben wir „An Stelle eines Nachworts“ mit den Worten des großen französischen Romanciers Honore‘ de Balzac enden lassen: „Es gibt zwei Arten von Weltgeschichte. Die eine ist die offizielle, verlogene, für den Schulunterricht bestimmte, die Geschichte ad usum Delphini. Die andere ist die geheime Geschichte, welche die wahren Ursachen der Ereignisse birgt, aber auch die Schändlichkeiten…“

Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, anstatt sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind.

Mark Twain, 1835-1910, amerikanischer Schriftsteller
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