Eine Seite für Hildburghausen

Inschrift des Denkmals für Königin Luise von Preußen

Friedrich Sickler

Freundliche Nymphen der Flut und des Tales sprossende Blumen!

Kinder des Haines, umher trauliche Lüfte der Au!
Schützet der Schwester Gebild, erhoben am heiligen Denkmal!

Hüllt es in lieblichen Duft! Fächelt ihm zärtlichen Hauch!

Oft hat sie Euch begrüßt in der Morgenröte der Jugend!

Wallend am Schwesterarm, hier oft verhallte ihr Laut.

Oft hat ihr Blick hier geruht, umflossen vom Lichte des Himmels.

Lieblicher strahlte von ihm Liebe wie Milde hier uns.

Ach sie war uns zu früh im Sturme der Zeiten geschieden!

Nie mehr nahet sie Euch, grüßet Euch ferner nicht mehr!

Lebend erblickte sie nicht Teutonias siegende Fahnen,
Sah nicht Borussias Aar führen der Heere Triumph.

Ach - sie ruhte, die Hand im Dunkel der Trauerzypressen!

7Welche die Fahne des Siegs 'Freiheit fürs Vaterland' hob.

Doch aus den Sphären des Lichts, wohin sie voran uns gestiegen,

Aus der Gestirne Kreis thront sie nun freudig herab.

Dort empfing sie die Helden, gefallen im heiligen Kampfe,

Dort erteilet sie nun ihnen die Kränze des Siegs.

Und wie Blüten des Lenzes entführt noch Düfte entsenden,

So noch spendet uns sie Segen, den himmlischen Duft.

Das Denkmal der Königin Luise im Schlossgarten zu Hildburghausen.
Zeichnung von Plato Ahrens.


Nachdem Hildburghausen 1867 wieder Garnisonstadt geworden ist und der Schlosspark teilweise zum Exerzieren genutzt wird, versetzt man das Denkmal für die Königin Preußens links vom Parkzentrum. Es ist kaum sichtbar und teils von hohen Sträuchern umgeben. Das Denkmal verfällt nach und nach, bis im ersten Halbjahr 1989 die Kreisfachgruppe Numismatik des Kulturbundes der DDR die Initiative ergreift, das Denkmal fachgerecht restauriert und wieder auf den ursprünglichen Standort errichtet. 

 

Anmerkung
1815 ist das Königin-Luise-Denkmal im Hildburghäuser Schlossgarten (auch Irrgarten, Friedenspark und Schlosspark genannt) für die am 19. Juli 1810 verstorbene preußische Königin Luise errichtet worden. Das Denkmal wird gestiftet von Herzog Friedrich und Herzogin Charlotte. Das im klassizistischen Stil aus Sandstein mit einem weißen Marmor-Relief der Königin von Hofbildhauer Ernst F. Schulze gefertigte eineinhalb Meter hohe Denkmal wird mit einer Inschrift des Gymnasialdirektors Dr. Friedrich Sickler versehen. Es handelt sich um das erste außerhalb Preußens aufgestellte Denkmal für die Königin.

 

Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, anstatt sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind.

Mark Twain, 1835-1910, amerikanischer Schriftsteller
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