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Kartoffelsuppe (Erdäpfelsuppe)

 

Es war zum Verzweifeln, als HJS seine Gedanken und seine Rezepte zur Kartoffelsuppe ordnete. Chaos. Kartoffelsuppe war in der Schlossgasse wie in anderen Familien beinahe ein Ritual. 

 

Gewiss, man könnte sich darüber streiten, was Ende und Beginn ist. Kartoffelsuppe war immer ein Synonym für Wochenende. Der Sonntag mit Rohen Klößen stand für einen Neubeginn, auch wenn sich der Schulgang oder die Arbeit am kommenden Montag nicht verdrängen ließen.  

Den Begriff Erdäpfelsuppe gab es bei den Großeltern von HJS nicht. Die Antwort ist sehr einfach. Großvater Ernst, geboren 1881, stammte aus dem Oberen Waldgebiet, aus Oberneubrunn (heute: Schönbrunn, Gemeinde Schleusegrund), die Großmutter Reinhilde aus Vachdorf an der Werra. Dort spricht man einen Henneberger Dialekt, im Waldgebiet Itzgründisch. Auch wenn das Wasser der Schleuse kurz vor Themar in die Werra fließt, hätte es zu hörbaren Verständigungsschwierigkeiten der beiden Verliebten in Hildburghausen gegeben. Das Itzgründische und das Hennebergische, auch wenn es sich um fränkische Mundarten handelt, sind sehr verschieden. Nur das einigermaßen gesprochene Hochdeutsch ist in dieser Situation eine gute Verständigungsgrundlage. Das kann sich wegen der Vorbildwirkung bei den Nachgeborenen ebenfalls durchsetzen, so dass in der Familie von HJS nicht viel Mundart gesprochen wird. HJS hört sie aber gerne, weil sie ein Teil seiner kulturellen Identität ist und bewundert die, die sie gut sprechen.  

Zutaten für 6 Personen

    1000 g            Kartoffeln (mehlig kochend)

 

               1 ½ l          Gemüsebrühe  

 

       2               Zwiebeln (mittlere)

                1 Stange   Porree

       3               Möhren

               ½              Sellerie (mittlere Knolle)

   100 g            Speck (durchwachsen) oder geräuchertes Bauchfleisch, evtl. auch eine Speck- oder Schinkenschwarte

                        Mehl (nur bei geringem Stärkegehalt der Kartoffeln)

  200 ml            Sahne

      3 EL           Butter

Gewürze/Kräuter

Salz, gemahlener weißer Pfeffer, 1 Lorbeerblatt (groß), Muskatnuss, Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Kümmel (auch gemahlen), Majoran  

Zubereitung

1.      Die gewaschenen, geschälten und in kleine Würfel geschnittenen Kartoffeln werden mit Salz in der kalt angesetzten Gemüsesuppe oder im Wasser etwa 30 min gekocht. Das Gemüse wird durch ein Haarsieb passiert.

2.      In der Zeit wird der Speck oder das geräucherte Bauchfleisch mit den Zwiebeln klein gewürfelt und in einer Pfanne leicht angebraten. Wenn die Suppe noch gebunden werden sollte, nimmt man feine Speisestärke oder stellt eine helle Mehlschwitze her.

 

3.      Vor dem Servieren kann nachgewürzt werden, auch die Zwiebeln mit dem Speck sowie die gehackten Kräuter kommen hinzu. Man kann es auch gesondert auf den Tisch bringen.  

Beilagen

Bockwurst, Wiener Würstchen, Fleischwurst (auch geschnitten), gekochte Rinderbrust oder geräuchertes Bauchfleisch, Brot (kräftiges Bauernbrot) 

Tipps

-  Noch wohlschmeckender wird die Kartoffelsuppe, wenn vor dem Servieren Butter eingearbeitet wird. 

-  Der Zauberstab ist eine tolle Erfindung für die Küche und dort kaum mehr wegzudenken. Überlegen sollte man aber, ob die Suppe mit ihm zu fein püriert wird. Besser ist das Passieren durch ein Sieb oder mit der „Flotten Lotte“.

Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, anstatt sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind.

Mark Twain, 1835-1910, amerikanischer Schriftsteller
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