Eine Seite für Hildburghausen

Wiener Kongress

bis Reichsgründung

1815 – 1871

Herzogtum Sachsen-Meiningen-Hildburghausen

1815
Organisatorisch vorbereitet und nach Übereinkunft mit dem Hildburghäuser Konsistorium sowie dem Würzburger Ordinariat vom 04.08.1837 wird die Seelsorge der katholischen Gemeinde an den Pfarrer von Wolfmannshausen gewiesen.
Die würzburgische Pfarrei Wolfmannshausen ist die einzige Pfarrei im Herzogtum Sachsen-Meiningen gewesen.

14. März 1815
† Johann Georg Rosenmüller (Prof. Dr.)

(* 18.12.1736, Ummerstadt)
Theologe, Universitätsprofessor

Pfarrer an der Waisenhauskirche in Hildburghausen, ab 1768 in Heßberg und Königsberg/Franken. Er verlässt dann das Fürstentum Sachsen-Hildburghausen und wird Professor in Erlangen, Gießen, Leipzig. Zu seiner Zeit gilt er als ältester Theologe an allen deutschen Universitäten.
Er ist Verfasser einiger Andachtsbücher, Herausgeber von ca. 100 Schriften. Über Leipzig hinaus wird er bekannt durch die Abschaffung des Exorzismus. Einführung der allgemeinen Beichte und eines Reformgesangbuchs, Gründung eines Arbeitshauses für Freiwillige und einer Ratsfreischule sowie einer Bürgerschule in Leipzig.


1816 – 1818
Generalsuperintendent Dr. Johann Andreas Genßler wird nach dem Tod des Großherzogs Carl II. Ludwig Friedrich v. Mecklenburg-Strelitz Meister vom Stuhl der Freimaurerloge
Carl zum Rautenkranz in Hildburghausen.

31. Oktober 1817

Dreitägige Feierlichkeiten zum 300-jährigen Reformationsjubiläum in Hildburghausen.


Schrift von Dr. Johann Andreas Genßler zum 300-jährigen Regormationsjubiläum.

1819
Carl Ludwig Nonne erhält die Hofpredigerstelle und wird zum Konsistorialrat ernannt.

1819

Die Verbindung der lutherischen Kirche mit dem Waisenhaus in Hildburghausen wird gelöst, darum wird das Gotteshaus umbenannt in „Neustädter Kirche“.

1819

Der Turm der Kirche „St. Urban“ in Mendhausen ist spätgotischer Herkunft, wird aber zum Zeitpunkt einer grundlegenden Sanierung bzw. Teilaufbaus unterzogen. Der Unterbau ist der Chorraum der Kirche, der schieferverschlagene Turm ähnelt einem Juliusturm, die Turmzier mit Knopf und Wetterfahne.

1819

Die auf einer kleinen Anhöhe stehende Kirche in Biberschlag wird mit dem Altarraum, der Orgelempore und der Sakristei erweitert. Die Kirche erscheint nun als ein in sich geschlossener Bau.
Bei der heutigen Innenausstattung des barocken Bauwerks ist hervorzuheben der Flügelaltar mit Jesus und seinen Jüngern beim Abendmahl und einer Lamm-Gottes-Symbolik des aus Ebersdorf (heute: Saalburg-Ebersdorf) stammenden Holzbildhauers Friedrich Popp (1905 – 1998). Der von Ernst Barlach beeinflusste Autodidakt hat zudem die Reliefs in den Kanzelfeldern mit den vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes sowie die Mosefigur geschaffen.



Kirche von Biberschlag mit Orgel, Flügelaltar und Kanzel.

Foto: Bernhard Großmann, 2005

13. Oktober 1820
Weihe des neuen Friedhofs an der Schleusinger Straße im Backsteinfeld in Hildburghausen. Er befindet sich auf einmaligen Chirotherium-Sandsteinschichten und neigt seit der Entstehung zur Terrainversumpfung. Der Begräbnisplatz ist sehr umstritten, und niemand möchte sich zum Zeitpunkt auf dem schon Jahre vorher projektierten Friedhof begraben lassen. Deshalb verfügt Herzogin Charlotte, als erste dort beigesetzt zu werden. Sie wird einen Tag nach der Weihe am 14.10., nachdem die Leiche zweieinhalb Jahre in der Sakristei der Hofkirche in einem Doppelsarg gestanden hat, in der fürstlichen Gruft bestattet. Das Denkmal hat die Form einer abgebrochenen ägyptischen Pyramide mit an den vier Ecken aufwärtsführenden Treppen nach einem Plan des später nach Brasilien ausgewanderten Hofzimmermanns Heim. Da das Bauwerk für die Gruft zu schwer ist, wird es wieder abgetragen und der heutige Kandelaber aufgestellt.
(s. 14.05.1824)


In der Folgezeit kommt es immer wieder zu Erweiterungen des Friedhofsgeländes.

Der Friedhof entwickelt sich zum allgemeinen Begräbnisplatz (2,343 Hektar, heute: 3,720 Hektar) und hat ein Rondell zum Wenden des Leichenwagens. Er ist durch Kreuzwege in vier Abteilungen geteilt. In der Mitte des Rondells steht das Denkmal mit der Fürstengruft für Charlotte. Sie ist die letzte Herzogin von Sachsen-Hildburghausen (1769 – 1818).

1820 – 1910
Die Apostelkirche in der Schleusinger Straße in Hildburghausen wird als Friedhofskirche genutzt. Nach der Aussegnung werden die Verstorbenen in einem Leichenzug auf den Friedhof an der Schleusinger Straße geleitet. Im Zeitraum von 1775 bis 1786 werden aber auch einige Persönlichkeiten in der Kirche begraben, so u. a. Gottlieb Marschall von Greif [Herr auf Erlebach, Einöd, Osmannstedt und Haubinda, Landrat und Reiseoberstallmeister in Hildburghausen] 1779, Louise von Boxberg [1752 – 1798, geborene Rühle von Lilienstern] und Anna Magdalena Kern [geb. Bühler aus Ingelfingen], Witwe des Generalsuperintendenten Benjamin Gottlieb Kern [1792 – 1854, Direktor des Seminars] 1786.

Apostelkirche“ in der Schleusinger Straße.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

14. Mai 1824
In Hildburghausen wird an Stelle einer Pyramide ein Grabmal für Herzogin Charlotte, geb. Prinzessin v. Mecklenburg-Strelitz († 1818), in Friedhofsmitte errichtet, auf vier Kugeln als Füße ein Sockel mit Eck-Akroterien (Akroterium – Giebelverzierung an griechischen Tempeln) und gusseisernem Kandelaber mit vergoldeten Flammen über der Gruft. Sie hat eine Höhe von vier Meter, Durchmesser zehn Meter. Der Eingang befindet sich im Norden, sie ist mit behauenen Bruchsteinen ausgebaut und mit Zement ausgegossen sowie einer Steinplatte überdeckt.


Dr. Friedrich Sicklers Inschrift an der Westseite unter der Fürstenkrone lautet:

HIER / RUHT DIE IRDISCHE HÜLLE / DER VEREWIGTEN HERZOGIN / CHARLOTTE / V. SACHSEN HILDBURGHAUSEN / EINER PRINZESSIN V. MECKL. STRELITZ / GEB. AM XVII NOV. MDCCLXIX GEST. AM XIV MAI MDCCCXVIII / VIEL DES HERRLICHEN WAR IN DIESER HÜLLE VEREINET / UND GEWEIHET DURCH SIE WARD DIES GEFILDE DER RUH.

An der Süd- und Nordseite sind Sterne in Gold zu sehen, die Erde ist links und rechts von Sphinxen und über Feuer schwebenden Schmetterlingen umgeben.


An der Ostseite findet sich der Text:

DIESES / DENKMAL / WEIHTE / DIE HAND DER LIEBE / AM / XIV MAI MDCCCXXIV / WAS SICH HIER LIEBEND GETRENNT, WIRD LIEBENDER WIEDER SICH FINDEN DENN NUR ZUR LIEBE WIRD DORT HERRLICH DAS LEBEN VERKLÄRT.
(s. 1990 und 18. September 1993)

1824
Der Orgelbauer Johann Heinrich Schmidt aus Römhild erbaut die neue Orgel in Simmershausen, die von Theodor Kühn aus Schmiedefeld am Rennsteig 1881 saniert und neu aufgebaut worden ist.


1. Oktober 1824
Seit Einführung der Reformation bis 1875 wird in Hildburghausen die Schule von kirchlichen Behörden beaufsichtigt und geführt (Ephorie, geistliches Untergericht, Konsistorium), seit 1804 von einer Schulkommission, ab 1824 von einem Scholarchat (lokale Aufsichtsbehörde für das gesamte Unterrichtswesen).
Mitglieder: General-Superintendent, Schulrat, Gymnasialdirektor, Direktor des Instituts und der Bürgerschule, die beiden Bürgermeister, ein Mitglied des Gemeinderats.

5. November 1824

Vereinigungsurkunde zum Zusammenschluss der reformierten und der lutherischen Gemeinde in der Neustadt. Das Unionssiegel zeigt einen von zwei Händen umfassten Kelch mit der Umschrift „Die unirte Kirchengemeinde der Neustadt Hildburghausen“. Reformierte (einstige Hugenotten) befinden sich kaum noch in der Neustadt. Für die Hugenottenkirche gibt es keine Verwendung mehr.

14. Juli 1825

† Johann Christian Wagner, Hildburghausen
(* 23.1.1747, Pößneck)
1778 in Hildburghausen Regierungs- und Konsistorialrat, 1806 wegen einer Intrige seiner Ämter enthoben. 1810 Landesregierungsdirektor in Hildburghausen und Geheimer Rat, Ehrenbürger Hildburghausens.


Wagner redigiert mit Dr. Johann Andreas Genßler u. a. das
Neue Hildburghäuser Gesangbuch (in ihm stehen viele Lieder von Wagner) für die kirchliche und häusliche Andacht und dichtet vieles um (erscheint 1808).
Eigene Lieder:

Lasst uns den Herrlichen erheben“, „Geschaffen waren Erd' und Himmel“, „Es schuf die ew'ge Liebe“, „Aufgegangen ist das Leben“.

1826
Das Langhaus der Kirche in Ebenhards, das auf einen frühgotischen Bau zurückzuführen ist, wird erhöht. Die Grundriss-Maße betragen: Der Chor mit vier Meter mal vier Meter trägt den Turm, das Langhaus ist 9,8 Meter mal 6,5 Meter groß, an der Nordseite schließt sich die Sakristei an. Turm und Langhaus haben Fachwerk, das am Kirchenschiff sichtbar ist. Der Turm ist mit Schiefer und Schindeln verschlagen.

Der stumpf-spitzbogige Triumphbogen ruht auf Pfeilern, hier ist der Übergang zum Haupthaus, das zwei Stufen tiefer liegt, als der Altarraum. Über dem Triumphbogen findet sich die Aufschrift: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8). Die Kirchenbänke und die beiden Holzemporen bieten Platz für etwa 170 Personen. Die Emporenbrüstungen sind mit eindrucksvoller Blumenornamentik bemalt, dominierend sind die Farbtöne grün und orange auf Ocker.

Die Kirche „St. Marien“ in Ebenhards, Ortsteil von Hildburghausen.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

12. November 1826
Ernestinischer Teilungsvertrag von Hildburghausen
Mit dem Wegzug des Hildburghäuser Hofes nach Altenburg und der ablehnenden Haltung des neuen Landesherrn, Bernhard II. Erich Freund Herzog von Sachsen-Meiningen-Hildburghausen, gegenüber den Katholiken, müssen sie sich neue Räumlichkeiten für die Glaubensausübung suchen. Das ist vorübergehend das „Schlundhaus“ in der Marktstraße. Die Paramente und Utensilien der Kirche sind privat von den Zelebranten aufbewahrt worden.

9. Februar 1827

† Christian Heinrich Kühner, Eishausen

(* 25.10.1772)
Theologe, Erzieher am Fürstenhof
1792 Theologiestudium in Jena, Ortspfarrer von Eishausen, vorher Frühprediger (1806) und Hofprediger zu Hildburghausen (1806). vertrauter Briefpartner des Dunkelgrafen (1813 – 1827), der sehr unter dessen Tod leidet. Erzieher von Prinzessin Therese, die für Kühner in Eishausen ein Empire-Grabmal errichten lässt.

21. Februar 1827
Der Landesherr beauftragt Dr. Carl Ludwig Nonne mit der Organisation und Leitung des Schulwesens im Land. Nach Vereinigung der beiden Konsistorien wird Nonne als Oberkonsistorialrat auch an die Spitze des Kirchenwesens gestellt. Es werden Kirchen- und Schulämter eingerichtet.

Dr. Carl Ludwig Nonne(1785 – 1854).
Kirchen- und Schulrat, Oberpfarrer der Stadt Hildburghausen und
Generalephorus (Generalsuperintendent)

1827
Nach dem Einsturz des Kirchturms von „St. Marien“ in Poppenhausen (heute: Einheitsgemeinde Hellingen) gehen die Gläubigen bis 1833 zum Gottesdienst in das benachbarte Käßlitz. Der aufgestellte Holzbau des baufällig gewordenen Langhauses unter Oskar Ortmann wird 1850 wieder abgebrochen. Es kommt dann zum völligen Neubau des Kirchenschiffes, der 1858 beendet wird.

1827

Das Untere oder Römhilder Tor in Hildburghausen wird abgetragen. Drei Glocken kommen in die Neustädter Kirche (heute: Apostelkirche).

Februar 1828
Das Pfarrhaus in der Neustadt Hildburghausen wird der Finanzabteilung des Herzogtums für 800 Gulden überlassen.

Ab 1828
Nach der Übersiedlung des Bibliographischen Instituts von Hermine und Carl Joseph Meyer von Gotha nach Hildburghausen verlegt Meyer die Herstellung christlicher Literatur in größerem Stil, z. B. die „Bibliothek deutscher Canzelberedsamkeit (11 Auflagen in 21 Bänden), eine für das christliche Haus bestimmt Predigtsammlung für alle Sonn- und Feiertage unter dem Titel „Christlicher Familientempel“ (sechs Bände von 1830 – 1837). Ein außerordentlich wichtiger Geschäftszweig wird die Herstellung von Millionen von Bibeln für unterschiedlichste Ansprechpartner und unterschiedlich ausgestattet bis hin zu Prachtbibeln mit Kupferstichen nach Meisterwerken der religiösen Kunst.
Wichigster Berater ist der Theologe Dr. phil. Carl Matthäus Bamberg (* 1803), Pfarrer in Heßberg gewesen († 1867 als Superintendent im teils zu Sachsen-Meiningen gehörenden Kranichfeld), den er auch zur Erziehung seiner Kinder Herrmann Julius und Meta herangezogen hat.


Der Superintendent und Schriftsteller Dr. Peter Kaiser (* 1928; Breslau), München, schreibt in seiner 2007 im Salier Verlag verlegten Meyer-Biografie
„Der Pläneschmied – Das außergewöhnliche Leben des Verlegers Carl Joseph Meyer“ u. a. im Teilkapitel „Religion im Verlagskonzept“:
Schon im 18. Jahrhundert hatte sich der Pietismus einerseits gegen die in Dogmen erstarrte lutherische Orthodoxie und andererseits gegen den Rationalismus gewandt, der die Vernunft zum Maßstab der biblischen Überlieferung machen wollte. Mit der Wende zum neuen Jahrhundert entdeckten die Romantiker dann die Bedeutung des Gefühls für die Religion. Das Empfinden wurde nun zur eigentlichen Antenne für den Empfang der göttlichen Botschaft erklärt und trat an die Stelle der bis dahin über alles gestellten Vernunft. So wollte Gottfried Herder, der Freund Goethes und seit 1801 Oberkonsistorialpräsident in Weimar, die Theologie wieder aus den Fesseln der Vernunft befreien. Empfindsamkeit sollte die Dominanz des Verstandes in Glaubensfragen ablösen: ‚Offenbarung Gottes ist Morgenrot, Anfang der Frühlingssonne fürs Menschengeschlecht mit allem Licht, mit aller Wärme und Lebensfülle derselben; was soll zu ihr die gedrückte grämliche Miene, als ob die zu Bibel und Theologie, wie der Bettelsack zum Betteln gehöre?‘“
(Karl Barth: Die protestantische Theologie des 19. Jahrhunderts, S. 283)

Zu Meyer schreibt er:

Durch den Einfluss der Erweckungsbewegung nahm auch das allgemeine Interesse an der Bibel wieder stark zu. Deshalb entschloss sich Meyer, den Bibeldruck neu in sein Verlagsprogramm aufzunehmen. Vom 30. Juli 1830 an wies er in Anzeigen in der Vossischen Zeitung und anderen Presseorganen auf diesen Zweig seiner Produktion hin. Im Laufe der Zeit weitete er sein Sortiment an Bibeln immer mehr aus. Es umfasste schließlich ‚Kirchen- und Pastoralbibeln‘ für den gottesdienstlichen Gebrauch, ‚Haus- und Familienbibeln‘, ‚Andachtsbibeln‘, ‚Konfirmanden- und Patenbibeln‘, Handausgaben, Schulbibeln, Groschenbibeln, Perl- und Diamantenbibeln. Der Preis für die einzelnen Exemplare orientierte sich an deren Ausstattung … Später wurden außer den Lutherübersetzungen zusätzlich katholische Übersetzungen von Leander von Eß angeboten.“
(Auszug)

Ab 1829
Nach Vorarbeiten in Gotha ediert Carl Joseph Meyer im Bibliographischen Institut Hildburghausen verschiedene Bibelausgaben und den „Familientempel“ (Andachtsbuch) sowie die „Bibliothek der Canzelberedsamkeit“ (1827 – 1831 in achtzehn Bänden.


In der Zeit des Bestehens des Bibliographischen Instituts gehen von Hildburghausen Millionen von Bibeln und andere geistliche Schriften in alle Welt.

21. Januar 1829
Edikte zur Umwandlung der obersten Behörden, u. a.:
- Mit der Einteilung in Untergerichtsbezirke werden die oberen Justizstellen in einem Oberlandesgericht vereinigt und mit dem Konsistorium am 01.04. nach Hildburghausen verlegt.
- Edikt und Konsistorial-Reskript vom 29.06.1829. Als Oberbehörde für die Landeskirche fungiert das Landesministerium. Das Konsistorium ist als Mittelbehörde anzusehen.
- Das Konsistorium des Herzogtums steht unter der Direktion des Kammerherrn Ludwig v. Uttenhoven, Mitglieder sind OKR Friedrich Mosengeil (Meiningen), OKR Dr. Carl Ludwig Nonne (Hildburghausen), Oberlandesgerichtsrat G. E. Groß, KR Superintendent Friedrich Gendner (Hildburghausen), KR M. Seebeck (Meiningen), Schulrat und Gymnasialdirektor Friedrich Wilhelm Gustav Kießling.
Es werden Diözesen [Superintendenturen] gebildet. die Diözese ist eine Staatsbeamtenstelle. Zusammen mit dem Oberamtmann bildet der Superintendent das Kirchen- und Schulamt als Unterbehörde.

Neben dem Herzoglichen Kirchen- und Schulenamt wird für die Stadt Hildburghausen das Städtische Kirchen- und Schulenamt eingerichtet.

1. April 1829
Neuorganisation der Landesverwaltung, u. a. wird das Konsistorium eingerichtet, das bis 14.09.1849 besteht. Zum Oberkonsistorialrat Sachsen-Meiningens wird Dr. Carl Ludwig Nonne berufen. Nach dem Staatsgrundgesetz vom 23.04.1829 wird die Landeskirche im Wesentlichen aus den säkularisierten katholischen Kirchen- und Klostergütern finanziert, kirchliche Ordnungen können nur mit Zustimmung des Landesherren in Kraft treten, der Staat kontrolliert die Ausbildung, Berufung und die Amtsführung der Geistlichen.

1829
Die Würzburg unterstehende katholische Pfarrei Wolfmannshausen (heute: Landkreis Schmalkalden-Meiningen) ist eine Enklave in einem protestantischen Land. Ab 1837 betreut der Pfarrer von Wolfmannshausen auch die katholischen Gemeinden in Meiningen und Hildburghausen. Seine Pfarrei ist die 1616 errichtete St.-Ägidien-Kirche mit ihrem Echter-Turm, benannt nach Julius Echter von Mespelbrunn.


Der
Julius-Echter-Turm ist eine spezielle Bauform der Kirchtürme vor allem in Unterfranken: Die Helme haben eine Oktogonform (achteckig), sind schiefergedeckt und enden mit einem goldenenen Turmknopf, auf dem ein Kreuz steht. Die Türme sollen u. a. weit im Land zu sehen sein. Sie stehen auf einem Turmunterbau mit quadratischem Grundriss. – Auch in Südthüringen gibt es einige solcher Türme, auch wenn sie nicht dem Einfluss der Gegenreformation unterlegen gewesen sind.
Die Bauweise Echters wird der Nachgotik zugeordnet, weil sie Architekturmotive der Epochen der Renaissance und des Barock verwendet. Man spricht auch von der Echtergotik.
Julius Echter von Mespelbrunn (1545 – 1617) ist ab 1573 Fürstbischof von Würzburg und Herzog von Franken. Bekannt geworden ist er als kreativer Bauherr, Verwaltungsreformer. Er ist einer der wichtigsten Vertreter der Gegenreformation. Besonders tat er sich bei der Hexenverfolgung und bei Judenvertreibungen hervor. Er ist Gründer der Universität Würzburg (1582) und des Juliusspitals (1579).


27. April 1829
Das von Hugenotten erbaute Gotteshaus der reformierten Kirche in der Neustadt in Hildburghausen wird von 43 Katholiken zum Preis von 1.200 Rheinischen Gulden erworben und ist seither Gotteshaus der katholischen Kirchengemeinde St. Leopold. Der Geldbetrag wird vor allem durch namhafte Geldspenden erbracht, u. a. spenden die Erzbischöfe von Prag, Köln, Bischof von Würzburg, Trier, König Ludwig von Bayern, Herzog von Anhalt-Köthen, Fürst von Thurn und Taxis. Sehr aktiv sind die in Hildburghausen lebenden Gemeindemitglieder Johann Batti, Michael Braun und Johann Mayer.

25. April 1830

Pfarrer Larfer zu Wolfmannshausen und zwei Kaplane aus Seßlach weihen die katholische Kirche in Hildburghausen in Anwesenheit des evangelischen Konsistoriums. Die katholische Kirchengemeinde kommt unter die Aufsicht des Konsistoriums des Herzogtums Sachsen-Meiningen-Hildburghausen, sie ist 1837 dem Parochialverband der Pfarrei Wolfmannshausen zugeordnet.


Gottesdienst zelebrieren entweder die Kapuziner aus Königshofen oder Geistliche aus der Umgebung, wie z. B. Pfarrer Specht aus Mellrichstadt und Subregens Dr. Rosentritt, den beiden letzteren zu verdanken ist, dass der Würzburger Bischof Georg Anton auf die Lage der Hildburghäuser Katholiken aufmerksam geworden ist. Da man Hildburghausen zum Herzogtum Meiningen zugeordnet hat, tritt auch in den katholischen Kirchenverhältnissen eine Änderung ein, denn das herzogliche Konsistorium nimmt die Gemeinde, die früher die völlige Selbstständigkeit in der Verwaltung ihrer Angelegenheiten innehatte, „… unter seine schützenden Flügel und ließ der Gemeinde landesherrlichen Schutz recht angedeihen.“ Der Name „Katholische Gemeinde“ ist umgetauft worden in „Katholische Glaubensgenossen“ und
„… kein Geistlicher durfte zu jener Zeit irgendeine Funktion in oder außer der Kirche vornehmen, ohne vorher dem Konsistorialrat seine Visite gemacht zu haben, und bevor die Glocke geläutet werden durfte, bedurfte es seiner Genehmigung.“
(Nach: Katholische Kirchengemeinde St. Leopold Hildburghausen: Festschrift zum Jubiläum der katholischen Kirchengemeinde St. Leopold Hildburghausen 1898 – 1998, S.

1830
Königin Therese von Bayern, geborene Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen, stiftet gemeinsam mit ihrer Schwester, der Herzogin Paul von Württemberg, für die katholische Kirche in Hildburghausen eine Orgel, die an der Westseite eingebaut wird.


1830

In Römhild wird die alte baufällige Peterskirche beim Spital abgerissen. Die Kapelle hat auf dem Gebiet der im 15. Jahrhundert wüst geworden Siedlung Rot(e)mulde gestanden, später Altenrömhild, der Vorgängersiedlung Römhilds.

19. Mai 1831
† Johann Andreas Genßler (Dr. theol. et phil.), Hildburghausen

(* 12.05.1748, Hildburghausen)
Privatlehrer (u. a. Erbprinz Friedrich), Oberhofprediger, Geheimer Kirchenrat, Pädagoge, Schriftsteller, Generalsuperintendent (1819), Konsistorialrat, Correspondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München

Dr. Johann Andreas Genßler (1748 – 1831)
Gemälde von Carl August Keßler, um 1830, in der Christuskirche Hildburghausen

R. A. Human charakterisiert Genßler, der seine Ämter 56 Jahre in größter Pflichterfüllung ausgeübt hat, mit den Worten:
Schon ein Achtziger, predigte er noch klar und frei. Seine Predigtweise war biblisch und populär, seine Haltung würdevoll, seine Stimme volltönend und verständlich. In gesellschaftlichem Umgange war er heiter, teilnehmend und mitteilsam, in der Freundschaft beständig, seinen Untergebenen wohlwollend, in seinem Amte sehr pünktlich. So bewandert er auch auf linguistischem Gebiete, wie in einzelnen Zweigen der Theologie war und so große Verdienste er sich um Kirche, Schule und Stadt erwarb, so hat er doch das Bedeutendste auf dem Gebiet der Genealogie und Statistik geleistet. – Die Verehrung, die man dem ehrwürdigen und verdienstvollen Mann zollte, war, wie mir ein Zeitgenosse erzählte, so groß, daß fast Jedermann auf 20 Schritte Entfernung vor dem Herankommenden stehen blieb, um ihn ehrerbietig zu grüßen.“

1833
Der Turm der „St.-Marien-Kirche“ in Poppenhausen wird erneuert und 1835 fertigestellt. Der an der Ostseite stehende Turm, dessen Erdgeschoss die Sakristei und den Altarraum bilden, wird mit dem teilweise 1827 eingestürzten Turm (1747 erbaut) erneuert. In Höhe der Glockenstube befindet sich im Mauerwerk ein alter Stein mit der Jahreszahl 1619, also aus der Zeit, in der Martin Bötzinger hier Pfarrherr gewesen ist, der Ort, in dem sein späterer Leidensweg begonnen hat. – Nicht mehr dort zu finden ist das in Lehfeldt/Voss erwähnte Geläut – mit der Messglocke (?) aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, der 1621 von Jac. König in Erfurt mit Arabeskenfries gegossenen Glocke und der großen von Albrecht und Sohn in Coburg hergestellten Glocke. Sie sind Opfer der Kriegsrüstung im Ersten und im Zweiten Weltkrieg des 20. Jahrhunderts geworden. Drei Eisenhartgussglocken hängen heute dort.
Nahe der Poppenhäuser Kirche steht das alte Pfarrhaus, nach dem Dreißigjährigen Krieg vermutlich auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus errichtett, vielleicht aus Bötzingers Zeit. Heute befindet sich im Erdgeschoss ein Gemeinderaum, der als Winterkirche und für Versammlungen der Ortschaft genutzt wird.

Die Kirche „St. Marien“ in Poppenhausen (Ortsteil von Hellingen).
Foto: Bernhard Großmann, 2005

1833
Die Orgel der Kirche „Allerheiligen“ in Rieth ist ein Werk des aus Heldburg stammenden Orgelbaumeisters Conrad Adam Laurenz Heybach.

1833 – 1938

St.-Matthäus-Kirche in München.
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gibt es auch in München vermehrt protestantische Zuwanderer, und es entsteht im Zeitalter der aufgeklärten Monarchie eine evangelische Gemeinde. Ein repräsentatives Gotteshaus fehlt jedoch. Am 06.09.1825 beschließt der Bayerische Landtag den Bau einer evangelischen Kirche und stellt finanzielle Mittel bereit, zumal Königin Therese, die einstige Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen, protestantischen Glaubens ist. Ihr Gemahl Ludwig I. (Inthronisation: 13.10.1825) ist zutiefst um eine Rekatholisierung des Königreichs bemüht, so verweigert der Monarch eine finanzielle Beteiligung aus seinem Privatbesitz. Der vorgesehene Bauplatz ist der Maximiliansplatz, der aber für die „Evangelische Kathedralkirche“ auf den Karlsplatz (Stachus) verlegt wird. Die Kirche wird am Namenstag des Königs Ludwig I. geweiht. Für die angeheirateten protestantischen Mitglieder des Königshauses wird die Kirche auch Hofkirche. – Das nachklassizistische Gotteshaus ist auf Drängen Hitlers 1938 eingelegt worden. – Die heutige Matthäuskirche ist nach Plänen von Gustav Gsaenger zwischen 1953 und 1957 errichtet worden. Sie ist als Predigtstätte des Landesbischofs eine Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. 

München: St.-Matthäus-Kirche „Evangelische Kathedralkirche“ (1833 – 1938)
am Karlsplatz, 1938 eingelegt. Foto 1903

5./6. Februar 1835, gegen 11.45 Uhr
Blitzschlag bei heftigem Schneetreiben in den Turm der Stadtkirche Hildburghausen verursacht Sachschaden, gegen 3 Uhr kommt es zum Brand an der Helmspitze. Schieferdecker Friedrich Friedrich (* 28.06.1800 – † 31.03.1865) kann unter Gefahr für sein Leben das Feuer löschen und die Stadt vor einer Katastrophe bewahren. Dabei wird der wappenhaltende Stadtlöwe mit der Jahreszahl 1783 mit der Urne in die Tiefe geschleudert. Seit 1783 ist er auf dem neuen Turm der Stadtkirche, der heutigen Christuskirche, und 1838 über dem Renaissancegiebel des Rathauses angebracht.).

Die Hildburghäuser Heimatforscherin L. Marie L. Fischer schreibt 1946:
Der schnell herbeigerufene Schieferdecker Friedrich Friedrich stieg aus und hing seine Leiter draußen auf. Im unsicheren Licht der züngelnden Flammen hatte er sie aber statt an den festen Haken an eine Blattspitze der Ranke gehängt, die ein schönheitsfroher Spender für den Turmhelm gestiftet hatte. Das trotz des Sturmes unnatürlich starke Schwanken der Leiter hinderte aber den Unerschrockenen nicht im Gebrauch der Löschgeräte. Ein Blitz zeigte ihm den bedrohlichen Irrtum. Da faßte der Schwindelfreie mit einer Hand den Haken und hob seine Leiter von dem niedergebogenen Blatt hinüber. Er setzte sein Löschwerk fort und rettete so durch seine Umsicht den Turm und bewahrte Kirche und Stadt vor einem neuen großen Brandunglück. Der Heimatdichter unserer Nachbarstadt Eisfeld, Otto Ludwig [auf einen Heimatdichter kann man sicherlich Otto Ludwig nicht reduzieren, d. Verf.], hat das Geschehen als willkommenen Stoff in seine Erzählung ‚Zwischen Himmel und Erde‘ aufgenommen und dichterisch verwertet. In ergreifender Weise schildert er dort, wie ein durch schweres Leid gemütskranker, aber trotz allem pflichtbewußter Dachdecker durch diese Tat wieder Selbstvertrauen und Schaffensfreudigkeit zu seinem gefährlichen Beruf gewinnt.“

Es ist wiederholt kolportiert worden, dass der Dichter und Komponist Otto Ludwig (1813 – 1856) das Ereignis als Sujet für seinen Roman „Zwischen Himmel und Erde“ verwendete. Literaturwissenschaftler betonen, dass damit der deutschsprachige psychoanalytische Roman geschaffen worden sei, dass mit ihm die „moderne Prosa“ begänne.

Februar 1835
Der Turm
der Neustädter Kirche in Hildburghausen wird geweiht, Baubeginn 1834, erbaut von Carl Heinrich Pensky († 02.11.1838, als Folge eines Sturzes vom Seminargebäude).
„Der Turm bildet im unteren Geschoß, in der Architektur des Kirchenschiffes, eine nach außen rundbogig sich öffnende Vorhalle, über welcher noch zwei ungegliederte massive Geschosse in quadratischer und achteckiger Grundform sich erheben, die das Dach, eine achtseitige in Holz konstruierte Spitze und wie das Kirchendach mit Schiefer gedeckte Pyramide tragen. 43 Meter hoch ... am 23. Dez. 1834 mit Aufsetzung des vom unteren Thorturm entnommenen Knopfes und Fahne vollendet ...“

(Human: Chronik der Stadt Hildburghausen, der Diözese und des Herzogtums. – 1886 und 1999, S. 404)




Hildburghäuser Neustadt mit Neustädter Kirche um 1840, Teil des ehemaligen Hugenotten-Viertels. Hinter der Kirche in Richtung Innenstadt ist das Gebäude des Lehrerseminars zu sehen. – Gedruckt in der Hofbuchdruckerei Gadow.

1836
Die Kirche in Bürden bekommt neue Glocken, die in Ohrdruf gegossen worden sind, die jedoch für die Rüstung acht Jahrzehnte später eingeschmolzen werden. 1920 werden drei Stahlglocken angeschafft.

Im gleichen Jahr baut der Schmiedefelder Orgelbaumeister Johann Michael Schmidt die einmanualige Orgel auf der ersten Empore ein. 1837 wird das Kirchenschiff deutlich erhöht.

Kirche „St. Katharina“ in Bürden.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

1836
Bei der Sanierung der um 1703 (s. dort) erbauten Seidingstädter Kirche (Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1704) erhalten das Kirchenschiff eine zweite Empore sowie der Turm das oberste Stockwerk. Die Orgel erbaut Orgelbaumeister Johann Heinrich Schmidt aus Römhild. Die Orgelpfeifen aus Zinn sind Opfer der Rüstungswirtschaft im Ersten Weltkrieg geworden.

1837
Der revolutionär-republikanisch gesinnte Verleger und Unternehmer Carl Joseph Meyer (1796 – 1856) schreibt in seinem Testamentsentwurf:
Sterbe ich, so sterbe ich in dem Glauben an einen ewigen, gütigen und gerechten Gott, wie der beste und weiseste der Menschen, Christus, ihn sich gedacht hat; in der festen Überzeugung an die Unsterblichkeit meiner Seele, an das Wiedersehen meiner Lieben jenseits des Erdenlebens und an die Ewigkeit meiner Liebe zu Minna, der Mutter meiner Kinder, und an die Ewigkeit ihres geistigen Besitzes. Ihr der ewigen Braut meiner ewigen Seele, hinterlasse ich als Erbteil den unerschöpflichen Trost, der in jener Überzeugung für sie liegt; aber auch die Pflicht, mit großer und muthiger Seele zu Gottes Rathschluß, der mich früher von ihrer Seite wegen eines Zweckes dahin ruft, wo ich ihrer in Liebe entgegenharre, zu unterwerfen.“

25. November 1837
† Dunkelgräfin, Eishausen.
Die Dame ist vermutlich Madame Royale, also Marie Thérèse Charlotte von Frankreich, Tochter des guillotinierten Königs Ludwig XVI. und Marie Antoinette.


Hildburghausen und Eishausen sind in der europäischen Geschichtsforschung bekannt geworden durch „Das Rätsel von Hildburghausen – Dunkelgräfin und Dunkelgraf“. Dazu schreibt die kompetente Forscherin Helga Rühle von Lilienstern“ (1912 – 2012): „Es spricht seit langem alles dafür, dass die stets verschleierte, so genannte ‚Dunkelgräfin‘ die vertauschte und verborgene Tochter des enthaupteten Könispaares von Frankreich gewesen sein muss und dass alle anderen Deutungen … inzwischen längst widerlegt sind. Wir können davon ausgehen, das wir bei der ‚Dunkelgräfin‘ mit dieser Prinzessin und beim ‚Dunkelgrafen‘ mit dem holländischen Gesandtschaftssekretär Leonardus Cornelius van der Valck, der sich ‚Graf Vavel de Versay‘ nennt, zu tun haben. Die gelebte Gemeinschaft der beiden Menschen währt in Hildburghausen von 1807 bis 1810 und auf dem Schloss der ehemaligen Herren von Heßberg in Eishausen bis zum Tod der Gräfin 1837 bzw. des Dunkelgrafen 1845. Eine Fülle von Literatur behandelt das Thema und Erinnerungen werden beispielsweise im Stadtmuseum „Alte Post“ in Hildburghausen bewahrt. Bedeutende Geistliche der Region haben zum Schutz des Paares beigetragen, so der Oberkonsistorialrat, Pädagoge und Schriftsteller Carl Ludwig Nonne (1785 – 1854), der Theologe, Hofprediger und Prinzenerzieher Christian Heinrich Kühner (1772 – 1827), der Theologe, Pädagoge und Schriftsteller Karl Kühner (1804 – 1872) und weitere. Die Exhumierung der Person in der Grabstätte am Stadtberg für ein Wissenschaftsprojekt des Mitteldeutschen Rundfunks ist sicherlich ein Mosaikstein dahingehend, dass bewiesen ist, dass die dort bestattete Person nicht identisch ist mit der Königstochter, was auch von Forschern vorher vermutet worden ist. Beschäftigt man sich mit der Geschichte genauer, prognostizieren einige Forscher bzw. man erkennt die vorausschauende und falsche Spuren legende Handlungsweise van der Valcks. Er hat vier Jahrzehnte Zeit gehabt, die Dame zu beschützen, bis über den Tod hinaus zu tarnen und sie nicht auf den Präsentierteller der Öffentlichkeit zu legen. Die Lösung des großen historischen Welträtsels bleibt damit weiterhin spannend.


19. Oktober 1838
Abschluss der Wiederherstellung des Stadtkirchturms in Hildburghausen (Christuskirche). Der mit Schiefer beschlagene Turm erhält einen vergoldeten Turmknopf und ein Kreuz (Beim Neubau setzt man als Turmknopf eine Urne auf, auf der ein wappenhaltender Löwe balanciert, der beim Blitzschlag am 05.02.1835 zerstört worden ist).
Am Friedhofseingang an der Schleusinger Straße in Hildburghausen wird ein Haus mit Totengräberwohnung und Leichenhaus erbaut, das Steinmaterial wird vom Abriss des Oberen Tores zur Eisfelder Straße hin verwendet.


1838
Die Schlosskirche auf der Veste Heldburg wird außer Benutzung gestellt.


Bereits in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts verfällt die Burg zusehends, selbst zur Pflasterung der Stadt Heldburg werden z. B. 1779 Steine entnommen, und es gibt Untersuchungen, die „Vestung ganz eingehen zu lassen“. Erst 1874 ordnet Georg II. Herzog von Sachsen-Meiningen die Wiederinstandsetzung der Burg an. Den Jungfernbau lässt er bis zum ersten Stock einlegen, als Terrasse ausbilden und den Ausbau der Zimmer des Französischen Baues in Angriff nehmen.


1839

Die alte „St.-Nikolaus-Kirche“ in Gleicherwiesen wird aus baulichen Gründen eingerissen. Der Neubau in der Dorfmitte wird vom Herzoglich Sachsen-Meiningischen Baurat August Wilhelm Doebner im neogotischen Stil ausgeführt, vom Grundriss her eine Kreuzkirche. Den Chorraum der alten Kirche, auf dem der gedrungene Turm steht, hält er bei und fertigt daraus die Sakristei. In die Kirche bzw. zur Kanzel führen als Verbindung zwei schlank-spitzbogige Durchgänge. Kirchhaus, Altar- und Gemeinderaum haben zwei um die Langseiten und die Westseite gehende Emporengeschosse, Balkendecke, spitzbogige und kreisförmige Fenster mit Maßwerk, Türen mit gotisch behandeltem Stabwerk.
Über dem Westseitenportal ist eine Sandtafel angebracht mit den Namen der Dorfobrigkeit, des Kirchenpatrons von Bibra und des Baumeisters Doebner.

Kirche „St. Nikolaus“ in Gleicherwiesen.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

Günter Stammberger beschreibt: Zwei spitzbogige Türen hinter dem Altar führen in die Sakristei bzw. zur Kanzel. Diese, wie auch der wuchtige Altar selbst, sind aus Holz gearbeitet. Ein großes Kreuz oberhalb der Kanzel zieht die Blicke des Besuchers auf sich. Ein Taufengel, der in seiner erhobenen Rechten das Taufbecken hält, mag um 1800 gefertigt sein. Eine sehr alte, nicht mehr läutbare Glocke ist in dem Gerüst aufgehängt und ein würdiger Schmuck des Kirchenhauses. Lohnend ist auch ein Blick in die jetzige Sakristei, dem Chorraum der früheren Kirche. Beeindruckend ist dort das Kreuzgewölbe mit Rippen, die aus den Ecken hervorwachsen und in einem Schlussstein enden. An der Ostseite befinden sich ein kleines, an der Nordseite ein größeres mit gotischen Elementen verziertes Fenster.

1840
Einweihung des Hildburghäuser Krankenhauses in der heutigen Dr.-Wilhelm-Külz-Straße. Das einstige reformierte Pfarrhaus geht durch Tausch- und Abtretungsverträge (1827) an das Land, das es der Stadt als Krankenhaus überlässt. (s. auch 21.10.1878)
Der Anbau von 1840 wird beispielsweise nach 1945 als Kreislungenfürsorge und Gesundheitsamt genutzt, zeitweise auch als Musterungsstützpunkt des Wehrkreiskommandos der DDR, in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Kreisstelle für Rehabilitation.




Hildburghausen um 1840.

Handkolorierter Stich von L. Rohbock

1841
Die Dotzauer-Orgel in Gießübel wird von dem Schmiedefelder Orgelbaumeister Johann Michael Schmidt umgebaut. Geschnitzte Holzpfeifen in vorzüglicher Bemalung mit einem menschlichen Antlitz zieren sie. Sie sind heute im Innern der Orgel verdeckt.

1842

Einbau der Turmuhr für die Bürdener Kirche.


1842

In der „St.-Wolfgang-Kirche“ in Heubach befindet sich gegenüber dem Altar auf den Emporen eine von Orgelbaumeister Michael Schmidt aus Schmiedefeld am Rennsteig erbaute mechanische Orgel, die an der Wende zum 20. Jahrhundert saniert worden ist.

9. Dezember 1842

Der Lindenauer Pfarrer J. Hoffmann schreibt in das Kirchenbuch, dass die neue Kirche feierlich geweiht worden ist, „nachdem seit dem 12. Juni 1838 die Gemeinde bis zum Tage der Einweihung der neuen Kirche kein Kirchengebäude hatte, also vier Jahre, sechs Monate weniger drei Tage lang. In dieser Zeit ist anfangs aus Mangel an Raum die Gemeinde drei Sonntag auswärts in die Kirche gegangen, dann wurde in der Schule zweimal Kirche gehalten, des zu engen Raumes wegen aber wurde alle Sonnabend in der Hütte, wo die Maurer ihre Steine die Woche über zurichteten, Bretter über die Steine gelegt, auf einem etwa 2 Schuh hohen Tritt ein Tischchen mit Kruzifix und Bibel aufgestellt, für mich ein Stuhl gestellt, von wo aus ich mich an den Tisch, Altar, stellte und alle meine Gottesdienste hielt. Am 3. Juni 1842, ein Donnerstag, fing der neue Maurermeister aus Hermannsfeld namens Sauer an, den alten Turm, ein wahres Pfuschwerk, einzureißen und am 6. Juni, am Trinitatisfest, hielt ich, weil die Hütte von den Maurern ganz eingehauen war, in meiner Gaststube Kirche.“
Ab Sommer 1838 ist von dem Hildburghäuser Maurermeister Winzer nach Plänen des Oberlandbaumeisters August Wilhelm Doebner, Meiningen, die neue Kirche mit Flachdecke am Kirchbühl östlich vom Ortskern von Lindenau erbaut worden.
Bernhard II. Erich Freund Herzog von Sachsen-Meiningen stiftet einen Kanzelaltar.
An der Nord-, Süd- und Westseite ruhen die Emporen auf schlanken Holzsäulen, die Fenster und Türen sind rundbogig. Der Westturm steigt in drei Geschossen auf, oben mit Rundbogenfries und verschiefertem Achteckhelm. Das Geläut hat eine historische Glocke aus dem Jahr 1604, die beiden anderen sind Eisenhartgussglocken, stammen aus dem Jahr 1955 und sind für Kriegszwecke eingeschmolzene ersetzt worden. Die Glockenweihe am 23.09.1956 hat der Hildburghäuser Superintendent Rudolf Karl Ludwig Schumann vorgenommen.

Die dem heiligen Matthäus in Lindenau geweihte Kirche im historisierenden Stil,
1842 erbaut.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

1842 – 1844
Der Meininger Oberbaurat August Wilhelm Doebner errichtet die Kirche in St. Bernhard im neogotischen Stil. Der vier Meter mal 3,8 Meter breite Chor stammt noch vom Vorgängerbau, dessen Bauzeit sich aber in der Geschichte verliert, denn den Ort hat es schon im frühen Mittelalter gegeben. Die neue Kirche wird am 12. November 1844 feierlich geweiht.
Der Chor hat ein Sterngewölbe, das Langhaus besitzt eine Felderdecke, der Triumphbogen ist spitzbogig. An den Langhaus-Ecken sind Strebepfeiler übereck gestellt. An der Nord-, Süd- und Westseite sind jeweils drei spitzbogige Fenster mit Maßwerk verziert.Auf der Westseite befindet sich ein steinerner Dachreiter, zum Teil mit einer Konsole vorgekragt, achtseitig mit Kleeblattbogen-Öffnungen und Helm.

Die „Martinskirche“ in St. Bernhard.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

8. April 1843
Ein Blitzschlag in die katholische Kirche Hildburghausen verursacht erhebliche Schäden, aber keinen Brand. Eine Spendenaktion bringt den beträchtlichen finanziellen Überschuss von 1.551 Gulden. Auf einem Backstein neben dem Opferstock am Südportal ist die Jahreszahl des Unglücks eingeritzt.

1843

Die 1682 geweihte Schlosskirche im Schloss „Glücksburg“ in Römhild wird für Wohnungen und für ein Gefängnis umgebaut.

1843
Im Herzogtum Sachsen-Meiningen-Hildburghausen leben 154.460 evangelische Christen, 1.508 Juden, 888 katholische Christen, 74 Mennoniten (Anhänger einer evangelischen Freikirche).

1844
In Hildburghausen leben 4.182 Bürger, darunter 43 Katholiken, 130 Juden. Es gibt 457 Wohnhäuser.
In Häselrieth sind es 381 Einwohner in 75 Wohnhäusern.
Häselrieth hat ebenfalls ein Pfarrhaus.

3. August 1845
† Friedrich Wilhelm Lomler (Dr. theol.), nach einem Gehirnschlag während einer Predigt in Saalfeld

(* 01.10.1774, Ernstthal)
Theologe, Superintendent, Fürstenerzieher, Literat


1845
Das Westportal der Neustädter Kirche Hildburghausen wird restauriert und in Teilen neu gestaltet, 1863 wird die Treppe in das Portal verlegt.


1846
Der Turm der Ebenhardser Kirche wird mit einem beschieferten viereckigen Geschoss mit Rundbogenfenster und achteckigem Arkadenaufsatz und Turmhelm erhöht.


1846

In Schleusingerneundorf, das nach Hinternah pfarrt, wird ein Betsaal eingerichtet, seit dem 18. Jahrhundert ist eine Räumlichkeit im Schulgebäude genutzt worden.

1846 – 1850

Das alte Langhaus der „St.-Urban-Kirche“ in Mendhausen wird abgerissen, nach Plänen des Meininger Baurats Doebner wird ein neogotischer Quaderbau mit Ziegeldach errichtet. Das Kirchenschiff besitzt eine Felderdecke mit Symbolen der christlichen Ikonografie. Auch die Kanzel mit der kleinen Sakristei und dem Lesepult, die beiden Emporen und die Bänke sind im neogotischen Stil. Manches ist aus dem Vorgängerbau übernommen worden, beispielsweise der 1704 gestiftete Taufstein mit der Aufschrift „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ (Lukas 18,16), Kruzifix, Figuren, das farbige Vortragekreuz oder die 1719 von Nikolaus Seeber erbaute Orgel, der Altar von 1725/26.

Kirche „St. Urbanus“ in Mendhausen.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

28. Februar 1847
Schließung der
Hofkirche im ehemaligen Residenzschloss in Hildburghausen. Den Schlussgottesdienst hält Dr. Carl Ludwig Nonne. Die Gemeinde der Schlosskirche wird mit der der Stadtgemeinde vereinigt. – An die Stadtkirche (Christuskirche) kommen u. a. Gemälde, Tauf- und Abendmahlsgeräte, zwei Kruzifixe (vergoldet sowie aus Elfenbein geschnitzt), ein Kapital von 7.000 Gulden. Die Neustädter Kirche (Apostelkirche) erhält u. a. die vergoldeten Holzfiguren Johannes der Täufer (mit Fell), Johannes der Evangelist (mit Kelch). Die Orgel wird im damaligen Gymnasium (Obere Marktstraße 46, heute: Bürgerschul-Palais) aufgebaut.
Die Hofkirche wird zu einem prunkvollen Schwurgerichtssaal gestaltet.


18. Mai 1848

Anlässlich der Eröffnung der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche wird in Hildburghausen ein feierlicher Gottesdienst gehalten.


Der Landtagsabgeordnete Dr. Carl Ludwig Nonne ist als Mitglied bis zum Zusammentritt der Deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche gewählt worden.
Das Vorparlament, die Versammlung deutsche Ständevertreter, beschließt die Berufung eines aus direkten Wahlen hervorgehenden deutschen Parlaments, der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche. Der Fünfzigerausschuss steht unter dem Vorsitz von Alexander v. Soiron, sein Stellvertreter ist der später hingerichtete Robert Blum (1807 – 1848). Der aus Köln stammende deutsche Politiker, Publizist und Verleger ist eine führende Persönlichkeit der liberalen und nationalkirchlichen Bewegung des Deutschkatholizismus gewesen.

14. September 1848
Gesetz zur Einrichtung der Abteilung des Staatsministeriums für Kirchen- und Schulensachen, die Aufgaben werden vor diesem Gesetz vom Konsistorium wahrgenommen (zwei geistliche, zwei weltliche Vertreter). Das Konsistorium hat Aufsicht über das Kirchen- und Schulwesen. Die Konsistorialverfassung bleibt bestehen.

Das Staatsministerium gliedert sich in fünf Abteilungen, die Abteilung IV. betrifft die Kirchen- und Schulensachen.
Von 1711 bis 1848 ist Hildburghausen Sitz der Generalsuperintendentur gewesen.

1848

Größere Erneuerungen und Reparaturarbeiten hat es 1724, 1803 und 1848 in der „St.-Marien-Kirche“ in Adelhausen gegeben.
Günter Stammberger beschreibt sie aus Sicht der Gegenwart:
Diesen Raum betritt man nach Durchschreiten eines spitzbogigen, in buntem Sandstein angefertigten Triumphbogens. Der steinerne Altar zeigt noch auf seiner wuchtigen Altarplatte (Maße dieser ‚Mensa‘: 1 Meter tief, 1,30 Meter breit, 16 Zentimeter stark) die fünf mittelalterlichen Weihekreuze in einer außergewöhnlich schönen Form. An der Ostseite des Chorraumes findet sich ein spitzbogiges, nach innen rundbogig gemachtes Fenster, durch zwei Spitzbögen unterteilt; und an der Südseite des Altarraumes ein ähnliches Fenster in sehr guter Ausführung. Im Turm-Obergeschoss sind im Äußeren wie im Inneren an den drei freien Seiten frühere spitzbogige Fenster zu erkennen, die allerdings bis auf rechteckige Öffnungen vermutlich im 18. Jahrhundert zugemauert worden sind. Den krönenden Abschluss des Turmes bildet eine beschieferte achteckige Pyramide mit Turmknopf und Wetterfahne oberhalb des dritten, ebenfalls verschieferten Turmstockwerkes.
Die Adelhäuser Kirche besitzt keine Sakristei, aber eine zugemauerte Tür an der Nordseite des Altarraumes. Und die Legende, dass im Mittelalter im Ort stationierte Mönche die kirchlichen Funktionen ausübten. Man könnte vermuten, dass diese Tür unter anderem auch den Mönchen als Durchgang diente. Sicheres lässt sich aber heute nicht mehr sagen. Sehenswert im Inneren ist auch die Kanzel von 1803, auf einer sechsseitigen Steinsäule am südlichen Triumphbogen-Pfeiler aufgestellt. Schlichte Gemälde, Christus und die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes zeigend, verzieren sie. Zu beachten ist auch die flache, durch profilierte Leisten eingeteilte Decke.

1849

An der Heldburger Stadtkirche „Zu Unserer Lieben Frau“ (St. Marien) werden Erneuerungen und Reparaturen am Turm durchgeführt. Lehfeldt/Voss schreiben 1904 dazu (S. 268): „Darauf folgt das 1849 unschön erneuerte Thurmdach; eine achteckige Zwiebelkuppel, welche trotz ihrer starken Ausbuchung mit viel kleinen Eckthürmchen besetzt ist, darauf ein Arcaden-Aufsatz mit Helmspitze. Der Vorbau, der an der Südseite zwischen Chor und Langhaus dem Nordthurm entspricht, springt nicht so weit vor, wie jener. Er enthält den Treppenbau (und einst die Fürsten-Empore).“ Der Kirchturm hat die stattliche Höhe von 45 Meter, vermutlich ist er 1614 vollendet worden.
Erwähnenswert ist das Geläut: Eine der Bronzeglocken datiert auf das Jahr 1483 (Luthers Geburtsjahr), die vermutlich aus dem ehemaligen Kloster Veilsdorf stammt und nach dem Abbruch nach Heldburg gekommen ist. Sie trägt die Aufschrift „Exurgat [statt exsurgat] deus et dissipentur inimici eius stans Michael fortis pugnans cum principe mortis“ (Gott wird sich aufrichten und seine Feinde vernichten; Michael steht tapfer zu Streit mit dem Fürsten des Todes bereit). Zwischen den einzelnen Worten sind Kleeblättchen gegossen, hinter dem Vers ein Antoniuskreuz. Die beiden anderen stammen aus den Jahren 1626 und 1957.




Kirche „Zu Unserer Lieben Frauen“ oder „St. Marien“ in Heldburg, Ostern
.
Foto: Gudrun Salier, Ostern 2015

22. November 1851
Die Geschichte der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) beginnt mit der ersten Gläubigentaufe von Johann Georg Bauer und seiner Frau Maria Caroline durch den Prediger Valentin v. Bayersbach aus Hersfeld.
Die Hildburghäuser Gemeinde ist eine der ältesten in Deutschland (Die erste Gemeinde gründet sich 1834.). 1860 zählt sie 17 Mitglieder, in Bedheim leben beispielsweise fünf Menoniten.
Im Zeitraum 1854/55 wird Hildburghausen als eine von mehreren Stationsgemeinden von Hersfeld betreut.

1851

Die Diözese Themar hat 6 Mutter- und 4 Tochterkirchen sowie 3 ausländische Filialen mit 2 Stadt- und 5 Landgeistlichen. 1 Geistlicher betreut 790 Seelen.

1851

Die aus Schmiedefeld am Rennsteig stammenden Orgelbauer Michael und Wilhelm Hollander richten die neue Orgel in der Ostseite der Stadtkirche. Dabei werden von der 1629 erschaffenen Weise-Orgel drei Pedalregister und vier vorhandene Bälge eingebaut. 1866 wird das Orgelwerk auf die obere Westempore umgesetzt. Dabei werden beträchtliche Veränderungen an der Orgel vorgenommen.


Die Autoren des Bandes „Die Kirchen im Landkreis Hildburghausen“ (2006) schreiben zu den Baptisten, dass die Gemeinde damals als Sekte oder Abtrünnige durch Staat und Amtskirche verschiedenen Repressalien ausgesetzt gewesen ist. Ihre Treffen haben im Geheimen in der Wohnung des Johann Georg Bauer in der Friedrichstraße 2 (heute: Dr.-Wilhelm-Külz-Straße) stattgefunden. Er ist 1856 nach Amerika ausgewandert. Sein Bruder Johann Bauer führt die Gemeinde weiter. Das Domizil der Evangelischen Freikirche ist dann bis zum Jahr 1947 wieder die Wohnung der Familie in der Friedrichstraße 2. Ende des 19. Jahrhunderts hat es enge Beziehungen der Hildburghäuser Gemeinde mit denen in Schmalkalden, Coburg und Eisfeld gegeben.


1852
In Veilsdorf wird die „St.-Veits-Kirche“ in „Friedenskirche“ umgewidmet und im neogotischen Stil innen und außen umgebaut. Eine Inschrift über dem Westportal weist auf das Jahr hin und den Meister Höhlein mit seinen Gesellen, auch über der Westtür ist die Erneuerungs-Inschrift von 1852 zu lesen. Es findet sich auch die Bibelstelle 1. Mose 28/17: „Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.“
Die Südmauer des Langhauses wird etwas nach Süden herausgeschoben, so dass es eine Länge von 11 Meter und eine Breite von 8 Meter hat. Der ehemalige Chor der Friedhofskirche in Veilsdorf trägt einen beschieferten viereckigen quadratische Turm, darauf steht ein achteckiger Helm. Das Dach ist ziegelgedeckt.
Später ist der Chorraum zugemauert werden, der seitdem als Leichenhalle dient. Er hat ein spätgotisches kehlprofiliertes Kreuzgewölbe, dessen Rippen auf drei Frauenköpfen und einer Konsole ruhen.

5. Dezember 1853

† Johann Peter Heuschkel, Bieberich (Weilburg)
(* 04.01.1773, Harras bei Eisfeld)
Oboist, Hoforganist, Komponist, Kapellmeister in Hildburghausen


1787 kommt er nach Hildburghausen und wird anfangs von dem Organisten Johann Paul Hummel in Generalbass unterrichtet. 1796 ist er Klavierlehrer von Carl Maria v. Weber, dessen Vater Anton von Weber, urteilt: „… Strenge, die dem Knaben diese Art zu studieren unglaublich geistlos und wenig amüsant vorkam, manche Thräne kostete.“ 1808 gibt er ein Choralbuch heraus. Ab 1818 ist er in Bieberich Kammermusiker sowie Hofmusiklehrer und steht im Dienst von Wilhelm Herzog von Nassau, dessen Gemahlin ist Luise Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen.


17. Juli 1854
† Carl Ludwig Nonne (Dr. phil., Dr. theol. h.c.), Hildburghausen
(* 06.12.1785, Hildburghausen)
Oberkonsistorialrat, Pädagoge (Pestalozzi Thüringens), Schriftsteller

Wahlspruch:
„Wirken, solange es Tag ist,

denn es kommt die Nacht,
wo niemand wirken kann!“


Im Sterberegister der Jahre 1843 – 1867 ist unter Nr. 72, 21. Juli 1854 vermerkt:

Carl Ludwig NONNE, Herzoglicher S. Meinings. Oberkonsistorialrath, Ephorus u. Oberpfarrer, der Theologie et Philosophie Dr., Ritter des S. Ernestinischen Hausordens, Hildburghausen geboren den 5. Dezember, 1785, 68 Jahr 7 Mon 10 Tage, Wittwer, den 17. Juli 1854 abends gegen 10 Uhr an Hirnblutschlag … den 20. Juli Nachmittags von 3 bis 6 Uhr“ beerdigt.

Die regionale Zeitung würdigt ihn mit den Worten:

Hildburghausen, den 21. Juli. Gestern fand die feierliche Beerdigung des verstorbenen Oberkonsistorialraths Dr. Nonne Nachm. 3 Uhr statt. Man sah es leicht, es wurde ein ungewöhnlicher Mann begraben. Alles in Stadt und auch der weiten Umgegend eilte herbei, mit ihm den letzten Gang zu gehen. Die sämmtlichen Lehrer und Geistlichen der hiesigen … Diöcesen waren gekommen, um dem theuern Entschlafenen die letzte Ehre zu erweisen. Unter dem Geläute aller Glocken eröffnete den Zug nach altchristlichem Brauche ein Crucifixträger, dem die Schuljugend der Bürgerschule und des Instituts, das der Entschlafene vor fast 50 Jahren gegründet hat, folgte. An sie schlossen sich die Zöglinge des Herzoglichen Seminars, das einst unter seiner Leitung gestanden hat, die Schüler des Gymnasiums, die Lehrer der Stadt und der Diöces und die Geistlichen an. Nach einem zweiten Crucifix folgten Marschälle, der Leichencommissair mit den Kirchendienern, der Sarg, andere Marschälle, die Geistlichkeit der Stadt mit den leidtragenden Söhnen, Schwiegersöhnen und Anverwandten. Daran schloß sich die Loge Carl zum Rautenkranz, welcher der Entschlafene seit einer langen Reihe von Jahren Meister vom Stuhl war, mit ihren Insignien, der hiesige Magistrat, Gemeinderath, das Herzogliche Appellationsgericht, Kreisgericht, Forst- und Verwaltungs-Amt nebst vielen Dienern und der Bürgerschaft sehr zahlreich an. In der Neustadter Kirche hielt der Ephorus der Landdiöces, Hr. Cr. Hermann, die Parentation, der ein erhebender Trauergesang des Seminars vorausging und das „Auferstehn“ vom Schülerchor des Stadtcantors folgte. Der ernste Zug bewegte sich weiter auf den Theil des freundlich gelegenen Gottesackers, den der Entschlafene vor 4 Jahren noch selbst geweiht hatte. Nach einem Trauergesange traten die Mitglieder der Loge an das offene Grab, Herr Pfarrer Kühner aus Bedheim nahm das Wort … Einer der Schwiegersöhne des Verstorbenen, Stadtdiaconus Dr. Wölfing, legte in eindringlichen Worten die Blätter der Erinnerung, des Dankes und des Vermächtnisses für und an die Familie auf das Grab und segnete den Entschlafenen zur letzten Ruhe ein. – Friede sei mit seinem Staube!“


Carl Ludwig Nonne nach einer Zeichnung von Georg Wolf, 1849.

Handschriftlich mit Nonnes Wahlspruch aus dem Johannes-Evangelium 9. Kapitel, V. 4
Wirken, so lange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.“
Stadtmuseum Hildburghausen

1854
In Eisfelds Stadtkirche „Zur Heiligen Dreifaltigkeit“ kommt es zu grundlegender Umgestaltung nach Plänen des Meininger Oberbaurats August Wilhelm Doebner (1805 – 1871), dem bedeutendsten Architekten unter Bernhard II. Erich Freund Herzog von Sachsen-Meiningen. Zudem wirkt er als Kunstschriftsteller und widmet sich den Bronze-Denkmalen der ehemaligen Stiftskirche Römhild.


Die Trinitatiskirche Eisfeld um 1900

Nach einer historischen Ansichtskarte – Verlag Christian Axmann, Eisfeld

1854 – 1873
Meister vom Stuhl der Freimaurerloge
„Carl zum Rautenkranz“ zu Hildburghausen ist Carl Wilhelm Johann Hermann Kühner, Pfarrer in Bedheim (* 05.09.1809 – † 21.03.1884). Kühner ist überdies schriftstellerisch tätig und ständiger Mitarbeiter der Dorfzeitung in Hildburghausen.

1857

In Hildburghausen gibt es zwei Parochien (Pfarreien) mit getrennter Kirchenbuchführung.
Stadtgemeinde (Stadtkirche, später Christuskirche):
Innenstadt, Obere Vorstadt, eingepfarrte Orte Birkenfeld, Sophienthal, Friedrichsanfang bis 1856, Irrenhaus, Krankenhaus, Gefängnis;
Neustädter Gemeinde (später Apostelkirche): (gemäß Dekret vom 21.04.1721) Neustadt, Untere Vorstadt, Wallrabs, seit 1836 das Seminar mit Lehrern, Familien und Kindern, in der Neustadt wohnende Hof- und Staatsdiener.

23. Januar 1857
Der Versuch, den ersten katholischen Kaplan in Hildburghausen anzusiedeln, misslingt. Joseph Bader aus Miltenberg wird am 10.02. verhaftet und außer Landes verwiesen. Kapuziner aus Königshofen leisten seelsorgerische Dienste in Hildburghausen.


1857

Das an drei Umfassungswänden mit Schiefer beschlagene Pfarrhaus in Westhausen wird erbaut. Der Vorgängerbau ist von Pfarrer Johann Christoph Thamerus 1707 aus Gotteskastenmitteln erbaut worden. Es hat 224 Gulden gekostet, von denen der Nachbarort Schlechtsart ein Drittel der Kosten getragen hat.

1858

Der katholische Kaplan Joseph (von) Ehrler aus Miltenberg/Main ist Seelsorger der katholischen Gemeinde Hildburghausen. E. wird später Bischof von Speyer und ist Mitglied des Reichsrates von Bayern.

12. Mai 1858
† Gottlieb Carl Hermann, Hildburghausen

(* 14.11.1793, Salzungen [Bad Salzungen])
Superintendent, Schriftsteller

1824 Pfarrer in Möhra, 1831 Superintendent in Heldburg, 1844 Kirchenrat und Superintendent in Hildburghausen (1844 – 1858), Mitarbeiter und seit 1854 Redakteur der Dorfzeitung.


1858

Landbaumeister Ortmann aus Hildburghausen erbaut das stattliche Kirchenschiff der „St.-Marien-Kirche“ in Poppenhausen im neogotischen Stil. Neben einem spitzbogigen Triumphbogen im Langhaus findet sich ein Sterngewölbe an der steinernen Decke. Mit vier Pfeilpaaren wird der Kirchenraum in Haupt- und zwei Nebenschiffe getrennt. Rundbogige Scheidebögen sind eine weitere Zierde des Raumes, die durch einheimische Handwerker damals liebevoll ausgemalt worden sind. Eine Empore durchzieht die drei Seiten der Poppenhäuser Kirche, auf deren Westseite die kleine um 1880 von Theodor Kühn aus Schmiedefeld am Rennsteig erbaute Orgel steht. Über dem Westportal, durch das man zum Friedhof gelangt, wird das Mauerwerk von einer großen Rosette durchbrochen. Das Portal selbst ist, von außen betrachtet, in recht prachtvoller neugotischer Weise gestaltet. Vom Giebel dieser spitzbogigen Tür grüßt das bekannte Bibelwort: „Selig sind die Gottes Wort hören und bewahren!“ (Lukas 11,28)

1858 1876
Ernst Wölfing, Carl Ludwig Nonnes Schwiegersohn, ist Superintendent in Hildburghausen.


6. Januar 1860

Der Kantor A. Schönewolf begründet in Hildburghausen den Chorverein, aus dem 1872 der Kirchenchor hervorgeht und 1952 die Stadtkantorei. – Im gleichen Jahr wird das Hildburghäuser Gesangbuch mit 450 Liedern verlegt.

1862
Der verloren geglaubte Taufstein aus der ehemaligen
St.-Lorenz-Kirche in Hildburghausen (um 1650) wird auf dem Ratsberg (Stadtberg) entdeckt und von den Handwerkern Winzer und Höfelmann restauriert. Heute steht er in der Christuskirche.

16. September 1862
† Friedrich Gendner, Heldburg

(* 22.07.1788, Hildburghausen)
Superintendent, Konsistorialrat
In Hildburghausen Konsistorialrat und Superintendent, ab 1844 Superintendent in Heldburg.


16. September 1863

Der Thüringer Kirchentag findet in Hildburghausen statt.

Juni 1864

Die katholische Kirche Hildburghausen erhält neue Fenster, gefertigt von der Fa. Gebr. Franck, Hildburghausen, gestiftet von Privatpersonen und vom Würzburger Bonifatiusverein.

24. September 1865

Einweihung der dreimanualigen Orgel in der Stadtkirche Hildburghausen (Christuskirche), erbaut von JohannMichael Schmidt (1798 – 1876), Schmiedefeld am Rennsteig. Der historische Prospekt von Johann Georg Henne (um 1725 – 1799, Schwiegersohn von Johann Christian Dotzauer) ist beibehalten worden.

Schloss „Glücksburg“ in Römhild, um 1910, genutzt als Kriegerwaisenhaus,
links der Turm der ehemaligen Stiftskirche
Sammlung Salier

1865 – 1867 Die ehemalige Stiftskirche von Römhild wird unter Leitung des Meininger Oberbaurats Doebner umfassend saniert, vor allem die gotischen Stilelemente werden wieder hervorgehoben. Die Emporen mit Fürstenloge und die Kanzel werden herausgerissen, die barocke Ausmalung wird übermalt. Bei der Restaurierung 1965/66 gibt es in der Innenausstattung der Kirche wiederum gravierende Änderungen – vor allem bezüglich der Umbauten 1865 – 1867. Die farbige Bemalung aus dem 16. Jahrhundert ist wieder freigelegt und rekonstruiert worden. Eine restaurierte Kanzel aus Calbe/Saale aus dem Jahr 1611 wird eingebaut.

1867
Die Brüder Gottlieb Traugott und Ernst Ferdinand Hofmann aus Neustadt an der Haide (bei Coburg) bauen die kleine pneumatische Orgel in der Kirche St. Marien“ in Stelzen, die 1911 vom Orgelbaumeister Johann Strebel aus Nürnberg neuerbaut worden ist.

1867 – 1897
Die Katholiken in der Diözese Hildburghausen werden seelsorgerisch von Meiningen betreut.

6. Januar 1869
† Johann Heinrich Christian Pfitz, Hildburghausen (verstorben nach einem Unglücksfall)
(* 22.10.1789, Hildburghausen)
1819 – 1827 Diakon in Hildburghausen, 41 Jahre Pfarrer in Eishausen, Er hält die Trauerpredigt nach dem Ableben des Dunkelgrafen 1845.


Lieder:
„Der Tag ist hin, lass Herz und Sinn auf dich, mein Gott, mich lenken“
Eltern, weint nicht so beklommen!“
Er ist Verfasser von Leichengesängen und sonstigen religiösen Liedern.

31. Januar 1869
Die Häselriether Kirche wird wegen Baufälligkeit geschlossen, im Mai 1869 erfolgt die Grundsteinlegung für den Kirchenbau, der insgesamt 14.000 Gulden kostet. Das vergrößerte Langhaus wird unter Oberbaurat Doebner erbaut durch Landbaumeister Oskar Ortmann, die neue Orgel von Orgelbaumeister Schmidt, Schmiedefeld am Rennsteig. Baumeister ist Friedrich Winzer. Während des Neubaus hält die Gemeinde ihre Gottesdienste in der Neustädter Kirche in Hildburghausen ab.


1869 – 1871
Der Meininger Oberbaurat Doebner erbaut in Wachenbrunn die Kirche im romanischen Stil. Vorher hat der Ort eine kleine Holzkirche besessen, die am 20.11.1868 wegen Baufälligkeit gesperrt worden ist. Am 1. Adventssonntag 1871 ist die neue Kirche feierlich geweiht worden. Die Wachenbrunner Kirche ist Tochterkirche von Themar.
Der Chor hat ein Kreuzgewölbe, das Langhaus Balken- und Leistendecke. Das große zweiteilige Fenster, die Lisenen und Rundbogenfriese und das rundbogige Portal nördlich sowie das Rosettenfenster an der Westseite des Giebels verleihen dem Gotteshaus das typische Bild. Auf dem Turm-Obergeschoss ist ein Satteldach mit gezinnten Staffelgiebeln im Osten und Westen. Die Eleganz zeigt sich am schlanken Dachreiter als Arkadenaufsatz mit Ziergiebeln und Helm.
 

Die neoromanische Kirche „St. Johannis“ in Wachenbrunn.
In den Jahren 1998 bis 2005 ist das Äußere der Kirche fachgerecht saniert worden, nachdem die Kirche Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts bereits von der Gemeinde aufgegeben worden ist.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

13. November 1869
Superintendent Dr. Ernst Balthasar Wölfing weiht die Häselriether St.-Wigbert-Kirche.

Die Kirche „St. Wigbert“ in Häselrieth.
Foto: Bernhard Großmann, 2005

1870
Das Choralbuch von Johann Peter Heuschkel wird durch das von Michael Anding bearbeitete ersetzt.

1870

Die Orgel der Kirche in Hirchbach mit dem klassizistischen Gehäuse stammt vermutlich aus der Werkstatt des Orgelbaumeisters Theodor Kühn aus Schmiedefeld am Rennsteig. Sie ist direkt über dem Altar angebracht.

 

Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, anstatt sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind.

Mark Twain, 1835-1910, amerikanischer Schriftsteller
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