Gedicht Ludwig Köhler
Ludwig Köhler, dem Dichter der „Volkesfreiheit“ und der „Volkesehre“, widmen seine Freunde, Dr. Friedrich Hofmann und Ludwig Westrum, im „Weihnachtsbaum von 1862“ ein Gedicht, in dem er gepriesen wird.
Du hast der Dichtung immergrüne Kränze
Zu Deines Volkes Stolz und Lust gewunden.
Und wie der Dienst der Freiheit heilig Dir,
So war Dir heilig stets der Dienst des Schönen.
In beider Dienst warst Du ein Priester, der
Zum Volk geredet in der Götter Sprache.
Und wie der Alltag unerbittlich auch
Sich eingedrängt in seiner Sorgenfülle
In Deines stille Werkstatt, - nie
Entweihtest einen ein’gen Augenblick
Mit einem einz’gen Worte Du den Tempel
Der Volkesfreiheit und der Volkesehre,
Dem der Beruf des Herzens Dich geweiht.
Nie hat die Noth, die bitterste, vermocht,
Den Geist zu beugen in den Dienst der Macht.
Des Volkes Undank selbst – Du zogst ihn vor
Dem Glück, das aus der Fürstengnade lächelt.
Du warst als Dichter stets ein deutscher Mann,
Und nur im Mann verehren wir den Dichter.