Kürbis-Cremesuppe (Hokkaido)
Der Wein ist unter den Getränken das Nützlichste,
unter den Arzneien das Schmackhafteste
und unter den Lebensmitteln das Angenehmste.
(Plutarch, 50 – 125 n. Chr.)
Kürbissuppen sind im Herbst längst Tradition geworden, auch wenn einige Familienmitglieder einst die Zähne hoben und höflich dankten. Kürbis hatte als Arme-Leute-Gemüse nicht überall einen guten Ruf. Erinnerungen an den wohl schmeckenden Kürbis als süß-sauren Kompott und wie Senfgurken eingemacht aus Kindheitstagen der Nachkriegsjahre werden wach. Das ist längst Vergangenheit, selbst die Haute cuisine, die Hohe Küche, hat den Kürbis in all seinen Spielarten entdeckt und sich kulinarische Referenzen erworben.
Der Kürbis sollte eine glatte Oberfläche haben, keine Dellen aufweisen und beim Klopfen hohl klingen. Er kann längere Zeit gelagert werden, angeschnitten verpackt 3 – 4 Tage im Kühlfach. Das Rezept gilt nicht nur für den sehr belebten Hokkaido, sondern sollte auch andere essbare Sorten sollte man probieren. Irgendein Statistiker hat 2011 im Handel beinahe 300 verschiedene Sorten mit unterschiedlichstem Aussehen ausgemacht. Nicht essbar sind allerdings die Zierkürbisse. Geschmacksunterschiede und Varianten des Zubereitens muss man selbst ausprobieren. Warum nun HJS ausgerechnet den Hokkaido empfiehlt, ist einfach: Er wächst in seinem Garten. Der Hokkaido ist wohlschmeckend, in der Größe nicht überdimensioniert, und seine Schale kann man essen.
Gerne „würzen“ wir unsere Kürbissuppe mit einfachen trockenen Rot- oder Weißweinen oder mit beiden. Deshalb ist dem Rezept auch der genussreiche Spruch Plutarchs vorangestellt worden. Aber auch hier gilt: Nichts darf vorschmecken. Die Kerne entsorgen wir nicht, wir lassen sie an der Luft trocknen, denn sie sind Garant für die Kürbisernte im kommenden Jahr.
Zutaten
1000 g Hokkaido-Kürbis (Bruttogewicht 1.500 g bis 2.000 g)
500 g Kartoffeln (mehlig kochend)
2 Stück Zwiebeln (mittlere)
2 Stück Knoblauchzehen (mittlere)
30 g Butter
1 l Gemüsebrühe
Rot- oder/und Weißwein
Gewürze/Kräuter
Salz, gemahlener weißer Pfeffer, gemahlener Kreuzkümmel, Koriander
Zubereitung
1. Kürbis mit einem scharfen Messer vierteln und Kerne mit einem Esslöffel auskratzen. Handelt es sich um einen „frischen“ und reinen Hokkaido, dann werden nur die Stellen mit Verwachsungen oder anderen Unregelmäßigkeiten geschält. Den Kürbis in grobe Würfel schneiden.
2. Gehackte Zwiebeln und Knoblauch in der Butter unter Rühren gelb andünsten und die Kürbis-Würfel und Kartoffeln leicht anschmoren lassen. Das Gemüse wird mit Salz, weißem Pfeffer, mit etwas gemahlenem Kümmel und Koriander gewürzt. Je nach Geschmack ist auch das leichte Würzen mit Muskat oder Ingwer möglich, sogar ein wenig Zimt kann der Suppe eine besondere Note geben.
3. Die Suppe sollte aufkochen. Dann wird die Hitze zurückgenommen und lässt die Suppe köcheln, bis der Kürbis und die Kartoffeln weich sind. Die Suppe passieren und mit ein wenig Sahne und Stärkemehl binden. Sie kann auch mit dem Zauberstab püriert werden, anschließend lässt man sie ein wenig köcheln. Mit Crème fraîche und einem Schuss Zitronensaft kurz vor dem Anrichten gibt man der Suppe eine frische Note. Es schadet auch nicht, fein geschnittene Petersilie einzurühren, würzigen Käse darüber zu raspeln und zum Schluss mit Kürbisöl zu dekorieren.
Beigaben
Über die Kürbissuppe kann man selbst gefertigten Croûtons streuen. Hierzu eignen sich verschiedene Brot- und Brötchensorten. Klein geschnittene Stücke in Butter mit ein wenig Knoblauch (auch Granulat) gelbbraun rösten. Hervorragend schmeckt auch geraspelter würziger Käse darüber. Bacon (Frühstücksspeck) kross gebraten, ist ein Gaumenreiz.
Es wird ein kräftiges Bauernbrot gereicht.
Tipp
- Kürbis hat einen bemerkenswerten Anteil an Beta-Karotin. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe zum Vitamin A. Karotine können im Köper nur mit einer geringen Menge Fett aufgenommen werden.